Eine Ausstellung gab einen kleinen Einblick in das Berufsbild Forstwirt. Foto: Decoux

102 junge Menschen hat der Ausbildungsstützpunkt Ettenheimmünster in den vergangenen 40 Jahren zum Waldarbeiter und Forstwirt ausgebildet – einige davon als Landesbeste. Zum Geburtstag kehrten einige davon zurück, um zu gratulieren.

Ettenheimmünster - Die Mitarbeiter der "Forst BW" ließen es sich nicht nehmen, das 40-jährige Bestehen des Ausbildungsstützpunkts Ettenheimmünster zu feiern. Nach einem offiziellen Teil mit den derzeit sieben Azubis kamen über den Tag verteilt mehrere ehemalige Forstwirtlehrlinge an ihre frühere Ausbildungsstätte.

 

Der neue Revierleiter Joachim Nock, sein Vorgänger Rolf Fehrenbach sowie Ausbilder Achim Zehnle begrüßten zahlreiche Gäste am Forsthaus in der Münstertalstraße. Auch der ehemalige Forstamtsleiter Gerd Bischoff war der Einladung gefolgt und erzählte einige Anekdoten: Die damalige Arbeit sei vorausschauend gewesen und habe beste Bedingungen für die heutigen Forstwirt-Azubis geschaffen.

"Der Wald wäre ohne Pflege nicht das was wir heute haben", sagte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz und gratulierte zum 40-jährigen Bestehen. Dass der Beruf Forstwirt große Chancen biete, durchzustarten, darüber waren sich alle Redner einig. Maria Hehn, die Leiterin des Forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof in Gengenbach, wo die Azubis vom ersten bis zum dritten Ausbildungsjahr Blockunterricht erhalten, betonte, dass sich der Beruf vom Holzhauer zum Forstwirt in den letzten Jahren atemberaubend schnell verändert hat. Es sei heute ein Beruf, der alle Möglichkeiten öffne.

Klimawandel ist eine Herausforderung

Jasmin Nuxoll, Betriebsleiterin der "Forst BW", erklärte, dass erst in den 70er-Jahren der Forstwirt offizieller Ausbildungsberuf wurde. Den Grundstein dafür habe die Waldarbeiterschule gelegt, die 1950 im Höllhof in Gengenbach eröffnet wurde und bei der man nach einer Waldfacharbeiterprüfung "Haumeister" wurde. Im Jahre 1982 wurde das staatliche Forstrevier Klosterwald beim Forstamt Ettenheim von der Forstdirektion Freiburg als Ausbildungsrevier anerkannt. Der lange Bestand und der Erfolg in Ettenheimmünster sei eine gute Teamleistung.

Die Forstbetriebe stünden schon seit längerem vor großen Herausforderungen, sagte Norbert Zoz von "Forst BW". Eine der größten sei die Anpassung der Wälder an den Klimawandel, um mit gezielter Pflege, Umbaumaßnahmen und Wiederaufforstungen der Entwicklung entgegenzusteuern. Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, brauche es gut qualifizierten Nachwuchs bei den Forstwirten. Er dankte den Verantwortlichen in Ettenheimmünster für ihre engagierte Arbeit.

Forstwirtschaftsmeister und Ausbilder Achim Zehnle gab den Gästen einen Einblick in den Tagesablauf seiner gut ausgebildeten schlagkräftigen Forstwirtgruppe. Bevor es morgen um 7 Uhr gemeinsam in den Wald geht, wird zunächst Gymnastik gemacht. Der Standort in der Münstertalstraße biete ideale Voraussetzungen. Auch technisch sei man auf einem aktuellen Stand. Als Ausbilder habe man eine große Verantwortung und man stehe gerade bei der Holzernte unter besonderer Anspannung.

Drei Leiter in 40 Jahren

Seit 1982 ist das staatliche Forstrevier Klosterwald in Ettenheimmünster mit der Forstwirtausbildung beauftragt. Leiter der Ausbilder Gruppe war Manfred Dick bis zum Jahr 1991. Danach folgten Jörg Schöler (1991 bis 2016) und Achim Zehnle. 1985 konnte die neu gebaute Ausbildungsstätte in Ettenheimmünster bezogen werden. Das Ausbildungsrevier umfasst 1200 Hektar Staatswald mit diversen Baumarten.