Mit einer Ansprache im Ortschaftsrat, will die Ortsverwaltung publik machen, dass die Diebstähle auf dem Friedhof in Dundenheim nicht unbemerkt bleiben. Foto: Goltz

Von Grabschmuck, Blumen bis hin zur Schieferplatte – in Dundenheim werden gehäuft Gegenstände von Gräbern entfernt. Die Gemeinde hat noch keine Lösung, macht aber deutlich, dass es nicht unbemerkt bleibt.

 
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Über unschöne Nachrichten ist in der Dundenheimer Ortschaftsratssitzung informiert worden: Vermehrt komme es zu Beschwerden, dass auf dem Friedhof des Neurieder Ortsteils Blumen und materielle Gegenstände wie Grabschmuck geklaut würden. Dundenheims Ortsvorsteher Hans Mild appellierte in diesem Zuge an alle Bürger, die Augen offen zu halten und auffällige Beobachtungen der Verwaltung mitzuteilen. Besonders der Diebstahl einer Schieferplatte mit dem Foto des Verstorbenen sorgte für großes Unverständnis und Kopfschütteln bei den Ratsmitgliedern und der Bevölkerung.

Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich wusste von den Vorfällen in Dundenheim bis zum Gespräch mit unserer Redaktion am Freitagvormittag noch nichts, war aber äußerst empört, als er davon erfuhr: „Ich appelliere an die Vernunft aller Täter, diesen Schwachsinn zu unterlassen und die Totenruhe zu wahren“, ärgert er sich.

Auch bis zur Neurieder Hauptverwaltung seien Vorfälle auf dem Friedhof noch nicht durchgedrungen, erklärt Bauamtsleiter Peter Winkels. Man werde das Thema allerdings ernst nehmen und in den kommenden Tagen sowohl mit den Bauhofmitarbeitern, die stets vor Ort seien, als auch mit den Ortsvorstehern in Gespräche gehen. Wie die Diebstahl-Problematik konkret angegangen werde, darüber konnte Winkels am Freitag noch nichts sagen.

Birgit Wurth, Leiterin der Friedhofsverwaltung in Neuried, relativiert ein wenig: „Die Anzahl der Diebstähle auf unseren Friedhöfen ist sicher nicht überdurchschnittlich höher als in anderen Gemeinden“, erklärt sie gegenüber unserer Zeitung. So sei ihr in den vergangenen 18 Monaten insgesamt sechs Mal mitgeteilt worden, dass kleinere Gegenstände – zum Beispiel Frühjahrsblüher, Adventsgesteck oder auch kleiner Schmuck – von den Gräbern entwendet worden seien. „Zumeist nur einfache, schöne Deko-Objekte, aber auch Gegenstände aus Metall, die wahrscheinlich zu Geld gemacht werden“, fügt sie hinzu. Es stimme sehr traurig, dass so etwas an solch einem sensiblen Ort vorkomme.

Verwaltung, Ortsvorsteher und Bauhofmitarbeiter werden ins Gespräch gehen

Insgesamt fünf Fälle wurden Wurth auf dem Friedhof Dundenheim in jüngster Zeit mitgeteilt, zwei davon in den vergangenen Tagen. Dann habe sie sich für die Offensive entschieden: „Ich habe den Ortsvorsteher gebeten, diesen Sachverhalt in der öffentlichen Sitzung vorzutragen. Einfach auch um publik zu machen, dass die Diebstähle bemerkt werden.“

Noch sei es nicht zu einem großen Problem herangewachsen, man wolle aber auch die kleineren Vergehen nicht untätig vorbeiziehen lassen und ignorieren. „Verhindern können wir diese Vorkommnisse aber leider nicht“, sagte sie.

Auch Bürgermeister Uhrich wisse, dass diese Thematik schwierig sei, „aber wir werden dahinter bleiben“, versprach er und bittet die Bürger darum, alle Auffälligkeiten zu melden.

Anzeige erstatten

Der Polizei ist nur ein Fall aus Dundenheim bekannt, erklärt Ansgar Gernsbeck, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Offenburg, auf Nachfrage unserer Redaktion. So sei der Diebstahl der Schieferplatte zur Anzeige gebracht worden. Groß sei der Schaden nicht gewesen, er habe sich auf 50 Euro belaufen. Generell rät der Pressesprecher jedoch, so gering der Schaden auch sei, es der Polizei zu melden. „Nur so können wir auch etwas dagegen tun“, sagt Gernsbeck.