Alfred Naumann (Zweiter von rechts) stellt Mathias Stauß und Andreas Raschke (links) seine fachmännisch geschaffenen Nisthilfen für bedrohte Wildbienen vor. Foto: Karl-Otto Gauggel

Eine neue Heimstatt für Wildbienen hat der Margrethauser Alfred Naumann im Gewann „Unterer Heubelstein“ aufgestellt und erklärt, worauf es beim Bau der Nisthilfen ankommt.

Schon seit vielen Jahren ist Alfred Naumann aus Margrethausen in Sachen Wildbienen aktiv und hat in der Region schon etliche seiner überwiegend ehrenamtlich geschaffenen Nisthilfen für bedrohte Wildbienen aufgestellt. Kürzlich hat er ein weiteres Wildbienenhaus aus seiner Werkstatt im Gewann „Unterer Heubelstein“ östlich von Margrethausen seiner Bestimmung übergeben.

 

Auf einer Hangwiese am Waldrand, die im Besitz der Diözese Rottenburg-Stuttgart steht, hat Naumann das fachgerecht konstruierte Insektenhaus mit Unterstützung des Nabu Albstadt und von engagierten Bürgern aus seinem Heimatort inmitten des dort verlaufenden Feldgehölz- und Wildrosenpfades vorgestellt.

Staatenlose Flieger

Dabei erklärte er, dass die heimischen Wildbienenarten im Gegensatz zur Honigbiene keine Insektenstaaten mit vielen Individuen bilden, sondern einzeln als sogenannte Solitärbienen unterwegs sind, allesamt stark rückläufig und nicht wenige Arten mittlerweile vom Aussterben bedroht seien.

Ein Hotel nur für sie

„70 Prozent unserer Wildbienen brüten im Boden und nur 30 Prozent nutzen Bruthöhlen darüber meist in Löchern von Totholz“, erklärte Naumann – und nur für diese Gruppe komme ein Insektenhotel in Frage.

In Margrethausen wurde an beides gedacht, und so steht das neue Wildbienenhaus direkt neben einer großen vom Nabu Albstadt vor Jahren angelegten Sandfläche für im Boden brütende Insekten.

Für das mit Strangfalzziegeln überdachte Gestell und die darin integrierten dicken Holzblöcke mit Bohrlöchern zwischen zwei und neun Millimeter im Durchmesser verwendete Alfred Naumann ausschließlich heimisches Laubholz wie Eiche, Buche, Esche oder Ahorn.

Die Bohrlöcher sollten etwa 20 Zentimeter tief sein, damit die Insekten genügend Platz zur Ablage ihrer Eier und den eingelagerten Pollenvorrat für die Larven hätten, erklärte er.

Eine Wildbiene im Anflug Foto: Karl-Otto Gauggel

Infos für interessierte Bastler

Mathias Stauß vom Vorstandsteam der Nabu-Ortsgruppe war von der Qualität und der Stabilität der von Naumann geschaffenen Insektennisthilfe begeistert, und er ließ – mit Blick auf eine spontan anfliegende Löcherbiene – keinen Zweifel daran, dass die Anlage bei den Wildbienen bestens ankommen wird und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser bedrohten Insekten leisten kann.

„Alle, die eine Nisthilfe für Wildbienen planen, können sich hier informieren,um Fehler bei der Konstruktion zu vermeiden“, sagte Stauß. Dem stimmte auch Andreas Raschke aus Meßstetten vorbehaltlos zu und sprach von einer wichtigen Ergänzung zu dem bereits bestehenden Sandarium nebenan, an dessen Verwirklichung und Bepflanzung er maßgeblich beteiligt war.