Die Brücke über die Nagold wird in Wildberg abgerissen und neu gebaut. Für die Wildberger bedeutet das erneut: Die Bundesstraße wird auf Monate voll gesperrt. Welche Umleitungen gelten, was die neue Brücke kostet und warum sie überhaupt neu gebaut werden muss.
Der Ersatzneubau der Nagoldbrücke in Wildberg startet am Montag, 24. Februar. Für die Arbeiten wird die Bundesstraße 463 komplett gesperrt. Nach jetzigem Plan soll bis Ende 2026 alles fertig sein, schreibt das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe in einer Pressemitteilung.
Im Rahmen der Bauwerksprüfung wurden Schäden festgestellt, die die Haltbarkeit des Bauwerks stark beeinträchtigen. Da eine Sanierung unwirtschaftlich wäre, wird die alte Brücke abgerissen und durch eine neue Brücke an gleicher Stelle ersetzt. Das jetzige Bauwerk würde außerdem den Abflussquerschnitt der Nagold im Falle eines 100-jährigen Hochwassers behindern, da dann die Brücke eingestaut würde und Flächen um die Brücke überschwemmt werden würden.
Ein 100-jähriges Hochwasser ist ein Hochwasserereignis, das statistisch alle 100 Jahre eintritt. Daher wird das künftige Bauwerk rund einen Meter höher gebaut werden, um damit den Abflussquerschnitt zu optimieren und die Wahrscheinlichkeit von Überflutungen zu minimieren.
Während der Bauzeit wird der Verkehr großräumig umgeleitet. Von Nagold kommend wird der Verkehr in Richtung Calw über Jettingen und Sulz am Eck geführt (L362, L358 und L357), die Umleitung der Gegenrichtung erfolgt über Neubulach, Altensteig, Ebhausen und Rohrdorf (L348 und L362).
Für den innerörtlichen Quell- und Zielverkehr sowie den Busverkehr stehen die Talstraße mit Ampelregelung im Gegenverkehr und der Saronweg in Einbahnrichtung von Calw kommend mit einer Höhenbegrenzung von 3,3 Metern zur Verfügung. Der Bahnhof Wildberg und der Edeka sind aus beiden Richtung erreichbar. Der Wächtersberg ist wie bisher über die Hirschbrücke (7,5 Tonnen-Beschränkung) erreichbar.
Damit der Begegnungsverkehr mit Bussen funktioniert, wird in der Sulzer Straße ein beidseitiges Halteverbot aufgestellt. Der Fußgänger- und Radverkehr wird ebenfalls über die Hirschbrücke geführt.
Wie die Bauweise der neuen Brücke ist
Die neue Straßenbrücke wird als integrales Bauwerk, das heißt ohne Lager und Dehnfugen in Betonbauweise vor Ort hergestellt und ist damit eine äußerst robuste Konstruktion. Als Überbau ist ein zweistegiger Plattenbalken in Spannbetonbauweise vorgesehen, der sehr tragfähig ist, aber trotzdem relativ filigran aussieht, heißt es in der Mitteilung des Regierungspräsidiums.
Die Lasteintragung in den Untergrund erfolgt über die beiden Widerlager, die auf jeweils acht Bohrpfählen gegründet sind. Die Bohrpfähle binden je mit einer Länge von rund zehn Metern und einem Durchmesser von 1,5 Metern in den Untergrund ein.
Die Geometrie der Fahrbahn auf der neuen Brücke wird der der aktuellen gleichen, die Brückenkappen werden zur Aufnahme des Fuß- und Radverkehrs verbreitert. Die Spannweite beträgt wie bisher etwa 40 Meter.
Die Kosten für die neue Brücke sind mit sechs Millionen Euro veranschlagt und werden zum größten Teil vom Bund übernommen. Die Stadt Wildberg übernimmt die Kosten für die Erneuerung der Gehwege.