Zum letzten Mal greift auch Villingens Klara Single (links) am Samstag in der Villinger Hoptbühlhalle an. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Volleyball: TV Villingen empfängt Spitzenreiter Sinsheim / Der große Umbruch ist aber nun das Hauptthema

In der Dritten Liga der Frauen hat der abstiegsbedrohte TV Villingen sein letztes Saison-Heimspiel (Samstag, 19 Uhr) gegen den Spitzenreiter SV Sinsheim. Eine große Frage rückt aber nun in den Vordergrund: Wie soll nach den zahlreichen Abgängen der Umbruch aussehen?

Viele Verabschiedungen

Die traditionelle Ehrung und Verabschiedung von Spielerinnen, Trainern und Betreuern, die es immer nach einem letzten Saisonheimspiel beim TV Villingen gibt, wird am Samstag umfangreicher als gewöhnlich ausfallen. Ramona Dietrich, Nina Gass, Julia Reich, Klara Single und Michelle Spomer werden nach dieser Saison aufhören (wir haben berichtet). Martina Bradacova hat auch erklärt, ihre Karriere endgültig zu beeenden.

Offen ist desweiteren, inwieweit Lisa Spomer und Nikola Strack nach ihren langwierigen Verletzungen noch weitermachen. Bleiben werden sicher demnach nur Michelle Feuerstein, Maria und Sonja Kühne sowie Jule Gaisser. Feli Piossek hat sich als "Stand-by"-Spielerin bereit erklärt. Eventuell kehrt Lena Kälberer zurück. Nach vier Jahren personeller Konstanz steht also der nächste große Umbruch an.

Einigen Planungsbedarf

Mittendrin im Abstiegskampf der Dritten Liga tut sich bei der ersten Villinger Mannschaft also eine in diesem Ausmaß nicht erwartete Personal-Baustelle auf. Dennoch, die Verantwortlichen bleiben ruhig. "Wir haben uns in den vergangenen Jahren einen starken Unterbau geschaffen und wir hoffen natürlich auch auf externe Zugänge. Dass Spielerinnenn aufhören, gehört einfach zum Sport dazu", will sich auch TV-Geschäftsführer Sven Kieninger nicht verrückt machen lassen. Ebenso hat Coach Sven Johansson gefasst die personellen Neuigkeiten aufgenommen. "Dann bauen wir eben wieder eine neue Mannschaft auf").

Klar ist aber, dass die Verantwortlichen beim TV Villingen viel Planungsbedarf in den kommenden Wochen haben. Der Abstieg in die Regionalliga rückt wohl näher.

Aber soll die zweite Mannschaft im Falle des Titelgewinns am Wochenende in der Verbandsliga (siehe auch Vorschau unten) dann die Aufstiegsoption in die Oberliga wahrnehmen? Geht es nach Sven Johansson, dann sollte der Talentschuppen der dritten Mannschaft (Landesliga) in der nächsten Saison gestrichen und die Spielerinnenn auf die beiden ersten Teams verteilt werden. Dies hält allerdings Dirk Becker, Coach der zweiten Mannschaft ("Wir müssen nichts streichen"), für eine nicht so gute Idee. Johansson fordert als Unterbau der Ersten auf jeden Fall – wenn möglich – den Oberliga-Aufstieg der zweiten Mannschaft. Dirk Becker will dies noch offen halten. Allein angesichts dieser verschiedenen Aussagen ist erkennbar, wieviel Gesprächsbedarf beim TV Villingen in den kommenden Wochen besteht.

Jetzt kommt Sinsheim

Und ausgerechnet nun kreuzt in dieser komplizierten Lage Spitzenreiter SV Sinsheim in der Hoptbühlhalle auf. Im Hinspiel waren die Villingerinnen mit 0:3 chancenlos. Wenn es ganz ungünstig läuft, könnte das Villinger Team an diesem Wochenende – im Fall von drei Absteigern – schon zukünftiger Regionalligist sein. Coach Sven Johansson gibt sich aber kämpferisch: "Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern hauen noch alles rein." Der SV Sinsheim will im Falle eines Titelgewinns aber nicht aufsteigen.