Die MTV-Volleyballerinnen Deborah van Daelen (links) und Svenja Engelhardt. Foto: Baumann

Im letzten Heimspiel der Normalrunde geht es für den Allianz MTV Stuttgart um eine gute Ausgangsposition in der Pre-Play-offs.

Im letzten Heimspiel der Normalrunde geht es für den Allianz MTV Stuttgart um eine gute Ausgangsposition in der Pre-Play-offs.

Stuttgart - Deborah van Daelen, Franziska Bremer und Spielführerin Svenja Engelhardt prangen derzeit auf knapp 300 Litfasssäulen im gesamten Stadtgebiet. Die Werbekampagne vom Hauptsponsor soll für das letzte Heimspiel der Normalrunde die Scharrena füllen. Allerdings: Wie auch immer Stuttgarts Volleyball-Damen am Samstag (19.30 Uhr) gegen den Schweriner SC auftreten werden, die direkte Teilnahme an den Play-offs, immerhin das angestrebte Minimalziel vor Saisonbeginn, ist nicht mehr zu erreichen. Der MTV muss in den erst in der vergangenen Runde eingeführten Pre-Play-offs nachsitzen.

Die Tabellenplätze sieben bis zehn spielen untereinander die beiden letzten Teilnehmer am Viertelfinale aus, wobei die ersten beiden dieses Quartetts den Vorteil genießen, in einem eventuellen dritten Entscheidungsspiel Heimrecht zu haben. „Platz sieben oder acht ist für uns Pflicht und deshalb müssen wir schon gegen Schwerin Punkte holen“, fordert MTV-Manager Bernhard Lobmüller.

Das Team von Trainer Guillermo Naranjo Hernández steht also zum Abschluss der Hauptrunde und auch danach in den Pre-Play-offs noch einmal unter Druck, schließlich gilt es, über den Umweg ins Viertelfinale den bislang verkorksten Saisonverlauf zu korrigieren. Der Coach allerdings bleibt gelassen. „Ich will ja sowieso jedes Spiel gewinnen und die Saison mit dem bestmöglichen Ergebnis abschließen“, sagt Hernández und verweist auf die verbesserten Auftritte in der Rückrunde. Seine Idealvorstellung: „Vier Punkte auf Münster aufholen. Siebter werden. Und dann in den Pre-Play-offs auf den Köpenicker SC Berlin treffen.“

Rechtzeitig zum Saisonendspurt hat der Trainer immerhin alle Spielerinnen zur Verfügung und muss nicht aufgrund verletzungsbedingter Ausfälle improvisieren – ein Novum seit dem Saisonstart Mitte Oktober. „Im Viertelfinale beginnt alles bei Null. Diese Chance wollen wir ergreifen, um unseren wechselhaften Saisonverlauf vergessen zu machen“, sagt Manager Lobmüller und denkt nur ungern an die bisherigen beiden Play-off-Auftritte seiner Mannschaft in den vergangenen beiden Spielzeiten zurück.

Überwiegend widerstandslos hatten sich die Stuttgarterinnen ihrem Schicksal ergeben. Dieses Jahr soll alles anders werden. „Wann, wenn nicht jetzt ist der Moment, in dem sich die Spielerinnen für die Zukunft empfehlen können?“, fragt Lobmüller. Bis auf die bereits angekündigte Vertragsverlängerung mit Chef-Trainer Hernández und die Fortsetzung des Zweijahresvertrags mit Spielführerin Svenja Engelhardt ist bis dato noch keine weitere Personalfrage für die kommende Spielzeit geklärt. Je länger der Wettbewerb läuft, umso mehr Möglichkeiten haben die Spielerinnen, auf sich aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken – sowohl bei ihrem bisherigen Arbeitgeber als auch bei anderen Vereinen.

Doch ob dies eine zusätzliche Motivation ist? Zumindest in den vergangenen beiden Play-off-Auftritten der Stuttgarterinnen war dies nicht unbedingt spürbar. Und sollte sich Allianz MTV Stuttgart in den Pre-Play-offs durchsetzen, wartet im Viertelfinale der Tabellenerste oder -zweite. Ein Déjà-vu: Aus derzeitiger Sicht sind dies die alten Play-off-Bekannten VC Wiesbaden und der Dresdner SC – oder der frisch gebackene Pokalsieger 2014, die Roten Raben Vilsbiburg.