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Volleyball: Kein Tag zum Feiern für Damen-Mannschaft. ProWIN Volleys Holz setzen sich durch.  

Gut gespielt und stark gekämpft, doch der TV Holz war einfach einen Tick besser. 450 Zuschauer sahen am Samstagabend eine 1:3 (25:17, 20:25, 20:25, 13:25)-Niederlage des TV Villingen gegen einen Meisterschaftsaspiranten der Dritten Liga.

Erst ein Freudentänzchen, dann ein Erinnerungsfoto mit der Ergebnistafel – die Spielerinnen der proWin Volleys aus Holz feierten den 3:1-Sieg, als hätten sie bereits den Titel eingefahren. "Wir müssen nicht Meister werden, wollen aber unter den Top 3 landen", hält Patrick Fielker, der Coach des Tabellenzweiten aus dem Saarland, den Ball (noch) flach.

Doch der TV Holz könnte am Ende der Runde 2017/18 durchaus ganz oben in der Tabelle stehen. Wer bei guten Villingerinnen nach einem Satzrückstand so stark auftritt, der hat das Potenzial für höhere Aufgaben. Spielwitz, variables und effektives Angriffsspiel, kaum Eigenfehler, eine stabile Annahme und mit Natalie Dier eine überragende Libera – der TV Holz zeigte ab dem zweiten Satz sein Potenzial.

Und der TV Villingen? Dieser muss sich nicht grämen. Die Schützlinge von Sven Johansson und Robert Senk gaben in ihrem letzten Spiel des Jahres alles. Gerade im zweiten (20:25) und dritten Satz (20:25) wäre durchaus etwas mehr möglich gewesen. Doch in den entscheidenden Momenten profitierten die Gäste auch von zu vielen Eigenfehlern der Villingerinnen. Mal ging eine Annahme danneben, dann landete ein Angriffsball knapp im Aus. Dagegen verschenkten die Saarländerinnen keine Punkte, bestachen einfach durch Stabilität und Präzision im Zuspiel und bei den Angriffen. Lohn waren nach einem deutlichen vierten Abschnitt (25:13 für Holz) am Ende drei Punkte.

Dabei waren die Villingerinnen – die TV-Trainer setzten auf Ramona Wolbert, Nina Gass, Nadine Hones, Michelle Feuerstein, Martina Bradacova, Felicitas Piossek und Libera Sonja Kühne – stark ins Spiel gekommen. Mit wuchtigen und platzierten Aufschlägen setzte der amtierende Meister den ambitionierten TV Holz unter Druck. Auch die Annahme und die Angriffseffektivität passten. Nach 20 Minuten hatte Villingen den ersten Durchgang mit 25:17 eingetütet.

Doch Holz erholte sich von diesem Rückschlag, war in den folgenden Sätzen eben den berühmten Tick besser. Daran änderte auch nichts, dass Sven Johansson mit Wechseln – Nikola Strack, Lena Kälberer, Maria Kühne, Amelie Nunnenmacher und Lisa Spomer bekamen Einsatzzeiten – versuchte, den Rhythmus der Gäste zu brechen. Endlich hat der TV-Coach also wieder einige personelle Alternativen.

Somit beendeten die Villingerinnen ein erfolgreiches Jahr auf dem sechsten Platz. Der Spielfilm: 1. Satz: 6:4, 10:6, 14:14, 19:15, 25:17; 2. Satz: 5:7, 12:12, 17:20, 20:25; 3. Satz: 5:3, 8:6, 11:11, 14:15, 15:19, 20:25; 4. Satz: 2:5, 5:10, 8:11, 8:16, 12:20, 13:35.

Sven Johansson, Trainer des TV Villingen: "Ab dem zweiten Satz haben wir nicht mehr so stark aufgeschlagen. Wir konnten also den Aufschlagsdruck nicht aufrechterhalten. Holz hat aber teilweise auch sehr schnell am Netz agiert. Ich habe mit den Wechseln auch etwas ausprobiert. Ich blicke optimistisch ins neue Jahr. In der Rückrunde wollen wir versuchen, noch mehr Spiele zu gewinnen." Patrick Fielker, Coach des TV Holz: "Erst einmal ein Lob an das tolle Publikum. Im ersten Satz konnten wir mit den druckvollen Aufschlägen der Villingerinnen nicht umgehen. Ich bin sehr glücklich, dass wir danach einen Weg gefunden haben, dieses Spiel noch zu gewinnen." Michelle Feuerstein, TV Villingen: "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, Holz war am Ende einfach etwas besser. Das muss man einfach akzeptieren. Wir haben ein super Jahr hinter uns, hätten das letzte Spiel des Jahres aber natürlich gewonnen." Nikola Strack, TV Villingen: "Ich habe mich sehr gefreut, nach meiner Erkrankung wieder dabei zu sein. Wir haben gegen einen starken Gegner ein gutes Spiel abgeliefert. Allerdings war die Fehlerquote etwas zu hoch. Auch gab es Abstimmungsprobleme."