Sarah Klatt wartet mit den Burladinger Oberliga-Volleyballerinnen noch auf das erste Erfolgserlebnis in dieser Saison.Foto: Kara Foto: Schwarzwälder Bote

Volleyball: Junges Burladinger Team bezahlt in der Oberliga weiterhin Lehrgeld

Volleyball-Oberligist TSV Burladingen hat auch sein drittes Spiel der neuen Saison verloren. Bei der TG Nürtingen unterlag das Team von Trainer Maximilian Pfister mit 1:3 (20:25, 25:23, 21:25, 11:25) und steckt am Tabellenende fest.

Steigenden Infektionszahlen und verschärften Corona-Maßnahmen zum Trotz stellte sich Burladingen nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn am dritten Spieltag den Gastgeberinnen aus Nürtingen.

Pfisters junges Team agierte ohne ihre Abteilungsleiterin und Führungsspielerin Nadja Kretschmann fahrig und kam überhaupt nicht in die Gänge. Resultat war ein schneller Sechs-Punkte-Rückstand. Nach einigen Auszeiten und Pfisters wiederkehrenden taktischen und mentalen Starthilfen fing sich sein Team und verkürzte den Rückstand auf drei Punkte. Immer wieder schlich sich aber der Fehlerteufel ein. "Das war an vielen Stellen einfach zu überhastet und leichtsinnig. Wir laufen oft noch hinterher", sagte Pfister nach dem Spiel. Folglich gab der TSV den ersten Satz mit 20:25 ab.

So überraschend wie erfreulich für den TSV lief dann der zweite Durchgang. Burladingen spielte deutlich zielstrebiger, wurde aber von Nürtingen auch kräftig eingeladen. Immer wieder verteilte die TG großzügige Geschenke an die Gäste aus der Fehlastadt. Auf der anderen Seite wusste Burladingen diese aber auch zu nutzen und bekam die Bälle auch mal "tot" und gewann knapp mit 25:23. Trotz aller Freude über den gewonnenen Satz war für Maximilian Pfister doch nicht alles Gold was da so geglänzt hatte: "Es war trotzdem nicht wirklich souverän. Wir müssen es in einem solchen Moment auch mal schaffen, auf vier oder fünf Punkte davonzuziehen." Eine Scheu vor Selbstkritik kann man dem jungen TSV-Coach zumindest nicht vorweisen. Er sollte sich anhand des dritten und vor allem vierten Satz bestätigt fühlen.

Nürtingen wechselte das Personal und sein Team hatte den frischen Beinen der Gastgeberinnen wenig entgegen zu setzen. Besonders die Athletik des Nürtinger Zuspiels sorgte oft für kollektive Ratlosigkeit in den Burladinger Reihen. Angriffe über die Linie wurden oft weggeblockt und das Diagonalspiel war zu ausrechenbar. Zudem benötigt die System-Umstellung des TSV auf ein variables Zuspiel mit Sarah Klatt und Lisa-Marie Maichle noch einiges an Eingewöhnungszeit. Der dritte Satz ging mit 21:25 knapp verloren, der vierte dann nicht mehr. Nach einem schnellen Rückstand und einer mühsamen Aufholjagd schoss sich Nürtingen mit einer Aufschlagserie von neun Punkten in Folge in einen Rausch. So schnell, so deutlich – 11:25.

Am Ende steht für die Burladingerinnen viel Bemühung aber wenig Ertrag. Einzig die Erkenntnis, dass das Potenzial, was zweifelsfrei in dieser Mannschaft steckt, irgendwann auch seine Früchte tragen wird. Geduld ist eine Tugend – und die braucht vor allem Maximilian Pfister mit seinem Team. "Es ist vollkommen okay, Fehler zu machen. Es gibt keinen Vorwurf an meine Mannschaft – gerade die jungen Spielerinnen brauchen einfach Zeit." Etwas mehr davon hat er zumindest – das kommende Wochenende ist spielfrei.