Die Rückkehr von Nina Gass (blaues Trikot, vorne) tat den Villingerinnen gut. Foto: Roger Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Volleyball: Doch der TV Villingen scheint auf dem richtigen Weg zu sein

Manchmal, sagte TVV-Coach Sven Johansson nach dem Sieg gegen den SSC Freisen mit einem Schmunzeln auf den Lippen, rutsche seinem Team und ihm auch so ein Spiel raus. Der klare 3:0-Erfolg soll aber nicht nur ein Ausrutscher gewesen sein. Vielmehr könnte er einen neuen Maßstab für die kommenden Partien setzen – und vielleicht war er sogar der "Dosenöffner". Denn vieles, was die Villingerinnen gegen die Aufsteigerinnen des SSC Freisen aufs Parkett gebracht hatten, war gut – und im Vergleich zu den vorigen Partien vor allem deutlich verbessert.

Maßgeblichen Anteil an der Steigerung hatte Nina Gass. Die Rückkehrerin, die wochenlang wegen Rückenbeschwerden ausgefallen war und kaum trainieren konnte, schien ihrem Team Sicherheit zu verleihen. "Ich hatte auf dem Feld den Eindruck, dass gerade die jüngeren Spielerinnen von ihrer Erfahrung profitieren konnten und selbstbewusster aufgetreten sind", meinte Kapitänin Michelle Feuerstein. "Wir konnten dank ihr einiges ausprobieren. Und Lisa Spomer durfte am Samstag quasi durchspielen. Ninas Rückkehr hilft uns also in vielerlei Hinsicht."

Zudem griffen die Villingerinnen den gegnerischen Block häufig erfolgreich an. Sie punkteten, weil Freisen nur ins Aus abwehren konnte. Die Aufschläge waren druckvoll, versetzten die Annahme der Gäste phasenweise unter Stress. Kurzum – und dabei traf es Michelle Feuerstein auf den Punkt: "Wir haben viel weniger Eigenfehler produziert als in den vorigen Spielen. Unsere Schwächephasen hielten sich in Grenzen."

Dass dieser Sieg dem jungen Villinger Team wichtiges Selbstvertrauen gibt, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Doch Trainer Sven Johansson zeigte sich dennoch nur gebremst euphorisch. "Ich will dieses Spiel nicht überbewerten. Freisen war oft unstrukturiert, spielte etwas unrund. Daraus haben wir Profit geschlagen." Auch Kapitänin Michelle Feuerstein betonte, "dass Freisen wohl einen schlechten Tag hatte und normalerweise besser spielt".

Sie hofft dennoch, dass die Partie einen Effekt haben wird. Und Johansson weiß bereits, woran er als nächstes arbeiten möchte. "Wir machen noch zu viele Fehler, wenn wir taktisch angreifen müssen. Sei es, weil wir zu weit vom Ball wegstehen oder weil einer diesen nicht richtig erwischt." Sein Team reagiere in diesem Fall nur – und agiere noch nicht selbst. "Man kann in solchen Fällen auch dem Gegner Verantwortung übertragen."

Eine weitere Baustelle bleibt der Block. Doch sollte Nina Gass gesund bleiben, stehen die Chancen auf schnelle Besserung – auch was den Blick auf die Tabelle anbelangt – sehr gut.