Die Erleichterung über den Sieg stand den Villingerinnen um Felicitas Piossek ins Gesicht geschrieben. Foto: Marc Eich

Volleyball: TV Villingen zeigt vor dem eigenen Anhang eine deutliche Reaktion.

Wie sagt man im Fußball so schön? Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Dieses Prinzip lässt sich problemlos auf beinahe jede Sportart übertragen. Für die Villinger Drittliga-Volleyballerinnen geht es nach den schwerwiegenden Abgängen von Nadine Hones und Martina Bradacova sicherlich nicht um die Meisterschaft, wohl aber um Siege. Und dank des Angriffes hat sich das Team am Samstagabend den ersten Erfolg der neuen Saison gesichert. "Der Angriff war der Schlüssel, weil die Annahme beider Teams gut agiert hat", sagte Coach Sven Johansson.

Nach 90 Minuten hatte er die Faust geballt und durfte sich mit seinen Spielerinnen über den 3:1-Erfolg gegen Mainz-Gonsenheim freuen. Zuvor hatte seine Mannschaft jedoch eine Berg- und Talfahrt durchlitten. "Wir haben einige junge Spielerinnen, die jetzt relativ schnell in die Mannschaft integriert werden müssen", erklärt Johansson. Dieser Findungsprozess dauere seine Zeit. "Aber wir hatten diese jungen Spielerinnen alle auf dem Feld. Sie lernen dazu, sollen auch unter Druck Lösungen finden."

Zwar mangelte es phasenweise noch an der Abstimmung, doch die Entwicklung vom ersten Spiel zur Partie gegen Gonsenheim war für den Trainer und das Team unverkennbar. Besonders die Diagonalangriffe von Kapitänin Michelle Feuerstein saßen. Und kam sie einmal nicht zum Erfolg, versuchten es die Villingerinnen über die andere Seite. Dort punktete auch TVV-Neuzugang Klara Single. Sie gab am Samstagabend ihr Debüt vor dem heimischen Publikum und zeigte sich von der Atmosphäre begeistert.

Weniger begeistert war sie hingegen von ihren Aufschlägen. Diese hatten in der Vorwoche bei der 0:3-Schlappe in Sinsheim mannschaftsübergreifend für zu wenig Druck gesorgt. "Bei mir persönlich kamen die Aufschläge nicht besser als in der Vorwoche", meinte Single – und dies, obwohl sie immerhin zwei Asse vorweisen konnte und im dritten Satz mit einer Aufschlag-serie den Grundstein zum Satzgewinn gelegt hatte. "Insgesamt war das, was wir gezeigt haben, aber doch deutlich besser als in Sinsheim", befand die 19-Jährige.

Auch wenn die Villingerinnen im Sommer zwei Eckpfeiler verloren haben, scheinen sie ihre neue Aufgabe mutig anzugehen. Die Spielanlage jedenfalls war am Samstag bereits stabiler als in Sinsheim. In Bedrängnis ließen sich die Spielerinnen nur im zweiten Satz bringen, in dem sie ihre Zuordnung verloren und den Gegner damit zum Punkten eingeladen hatten.

"Die Spielerinnen waren nervös. Dies kann man ihnen nicht verdenken", meinte Sven Johansson. "Wir haben gut gekämpft, das zählt. Nach dem frühen Start in die Saison, wegen dem wir kein Turnier spielen konnten, war uns klar, dass wir uns in den Spielen finden müssen." Daher hofft der Coach darauf, dass sein Team den Weg in den nächsten Partien weitergeht.