Die Kapitänin Kim Renkema gibt für die Stuttgarterinnen ein kurzes Comeback. Foto: Baumann

Die Stuttgarter Frauen überzeugen in der Volleyball-Bundesliga beim 3:1 in Vilsbiburg. Damit gelingt die Generalprobe vor dem Pokalfinale gegen den Schweriner SC am Sonntag.

Vilsbiburg - Im Dreikampf an der Tabellenspitze der Volleyball-Bundesliga der Frauen zwischen dem Schweriner SC, dem Dresdner SC und Allianz MTV Stuttgart spielen nicht nur die direkten Duelle eine wichtige Rolle – sondern auch die Ergebnisse gegen die Verfolger. Der Dresdner SC gewann am Wochenende 3:0 gegen den VC Wiesbaden, der Schweriner SC mit 3:1 beim Köpenicker SC – das war zu erwarten. Den wohl wichtigsten Sieg haben sich deshalb die Stuttgarterinnen erkämpft: Sie gewannen ein enges Duell bei den Roten Raben Vilsbiburg mit 3:1 (17:25, 25:22, 25:18, 25:23), und davon war nicht unbedingt auszugehen gewesen.

Die Stuttgarterinnen haben zu Beginn Probleme

Schließlich war es den Niederbayerinnen Anfang des Monats gelungen, Spitzenreiter Schweriner SC seiner weißen Weste zu berauben. Und auch der Dresdner SC hatte in der Ballsporthalle Vilsbiburg nur knapp 15:12 im Tiebreak gewonnen. Insofern hat das Team von Trainer Guillermo Naranjo Hernández bei seinem Raubzug im Rabennest das beste Ergebnis des Trios geholt.

Und dies ist ein gehöriges Stück Arbeit gewesen. Zu Beginn der Partie vor 1451 Zuschauern wurde die Stuttgarter Formation auseinander genommen: 2:8, 4:13, 12:22. „Wir sind überhaupt nichts ins Spiel gekommen“, erklärte Kapitänin Kim Renkema, die nach langer Krankheits- und Verletzungspause ein kurzes Comeback auf dem Feld feierte. „Danach haben wir fünf Punkte in Folge gemacht, das war gut für den Kopf“, sagte Trainer Hernández, der zuerst Julia Schaefer und Jennifer Pettke und später auch Aiyana Whitney eingewechselt hatte. „Wenn es in der Rotation nicht stimmt, muss ich reagieren“, meinte der spanische Trainer. „Testversuche im Hinblick auf das Pokalfinale waren das bestimmt keine. Gegen ein Team wie Vilsbiburg macht man keine Versuche.“

In der hochspannenden und umkämpften Partie im emotional aufgeladenen Rabennest hatte sein Team zusehends den kühleren Kopf gezeigt und vor allem am Netz dominiert. Auf die bewährten Kräfte war Verlass: Michaela Mlejnková (17 Punkte), Renáta Sándor (16) und Nia Grant (14), die zur wertvollsten Spielerin gekürt wurde. Aber auch Jennifer Pettke und Aiyana Whitney nutzten ihre Einsätze zu nahezu fehlerfreien Auftritten. „Diese drei Punkte sind ein großer Erfolg für uns“, sagte Hernández.

Das Pokalfinale gegen Schwerin als Highlight

Nun gilt das Augenmerk zwei völlig unterschiedlichen Begegnungen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Stuttgart zieht der Stuttgarter Tross an diesem Dienstag weiter nach Estland. Am Mittwoch (18 Uhr MEZ) findet in Tallinn das Rückspiel gegen den estnischen Meister Kohila VC im CEV-Cup statt. Mit einem Sieg können die Stuttgarterinnen ins Achtelfinale einziehen. Doch was viel wichtiger ist: Mit einem Erfolg über den Schweriner SC am Sonntag in der SAP-Arena vor mehr als 10 000 Zuschauern will Allianz MTV Stuttgart den dritten Pokalsieg in der Vereinsgeschichte holen. Nach dem Auftritt in Vilsbiburg steht fest: Das Team ist für die kommenden Aufgaben bestens gerüstet.