Ein Bild, das viel nach der Vorrunde des TV Villingen in der Dritten Liga aussagt. Trainer Sven Johansson sieht nachdenklich aus. Mit seinem Team steht er auf einem Abstiegsplatz. Foto: Marc Eich

Volleyball: TVV-Coach spricht bei Halbzeitbilanz Klartext. Konkurrenz unterschätzt. Mit Interview

Saisonhalbzeit beim TV Villingen in der Dritten Liga. Nach einer insgesamt enttäuschenden Vorrunde steht die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz (10./9). Trainer Sven Johansson spricht Klartext. Er zeigt sich selbstkritisch, gesteht auch ein, dass er die Konkurrenz vor der Runde etwas falsch eingeschätzt hat. Wir sprachen mit ihm.

Herr Johansson, warum haben Sie die Konkurrenz in der Dritten Liga etwas verkannt?

Ich habe zum Beispiel nicht damit gerechnet, dass die Aufsteiger wie Umkirch, Mainz-Gonsenheim und auch Freisen besser dastehen als wir. Die Liga hatte mit den Zweitliga-Aufsteigern Waldgirmes, Holz und Wiesbaden gute Teams verloren. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass das Niveau in dieser Saison insgesamt so gut ist wie in der vergangenen Runde.

Warum aber steht Ihre Mannschaft genau so schlecht da?

Natürlich waren die Abgänge von Nadine Hones und Martina Bradacova schwer zu kompensieren. Wir hatten zu viele Hoch und Tiefs während der jeweiligen Spiele, was auch noch der Unerfahrenheit unserer jungen Spielerinnen geschuldet ist. Ich wünsche mir für die Rückrunde, dass wir aggressiver angreifen, mehr Stabilität haben und dasss meine Mannschaft die Vorgaben noch besser umsetzt als wie bisher.

Zwei Absteiger wird es geben. Es könnte ziemlich eng für Ihre Mannschaft werden?

Davon gehe ich aus. Klar ist, dass wir in der Rückrunde noch einige Siege brauchen. Die Liga ist eine Zweiklassen-Gesellschaft. Diesem Druck müssen wir uns stellen. Am 12. Januar geht es für uns in Lebach weiter. Dieses Spiel ist richtungsweisend. Für uns werden die nächsten Monate eine große, aber auch spannende Herausforderung.

Wie würde sich ein eventueller Abstieg in die Regionaliga für den TV Villingen auswirken?

Die Dritte Liga ist eigentlich maßgeschneidert für unsere Rahmenbedingungen hier beim TV Villingen und für diese Mannschaft. Ein Abstieg wäre zweifelsohne ein Rückschlag. Ich denke, der Kader würde aber im Falle des Abstiegs zusammenbleiben. Ich selbst würde auch weitermachen, wenn man dies wünscht. Es geht mir in erster Linie um die Entwicklung des Teams und unserer Nachwuchsspielerinnen.

Wie planen Sie die nächsten Wochen?

Wir werden in dieser Woche noch trainieren. Dann hat die Mannschaft bis zum 3. Januar frei. Am 5. Januar wollen wir noch als Vorbereitung für den Rückrundenstart ein eintägiges Turnier in Karlsruhe-Beiertheim bestreiten.

Was versprechen Sie sich von der Rückkehr von Julia Reich?

Darüber freue ich mich. Wir werden auf der Außen-Annahme somit etwas variabler sein. Die schwere Verletzung von Nikola Strack (Mittelfußbruch, Anm.d.Red.) tut uns sportlich weh. Wir werden deshalb vielleicht noch eine Spielerin aus der zweiten Mannschaft hochziehen.  

Fragen von Michael Bundesmann