Wechselt Matthias Müller von Porsche zu Volkswagen? Foto: dpa

Der Bruch zwischen Patriarch Ferdinand Piëch und Konzernchef Martin Winterkorn wirft die Frage auf, wer als Nachfolger bereit steht. Dabei fällt immer wieder der Name von Porsche-Chef Matthias Müller.

Wolfsburg/Stuttgart - Nach Kronprinzen wird bei Volkswagen schon lange geschaut - aber der Bruch zwischen Patriarch Ferdinand Piëch und Konzernchef Martin Winterkorn könnte die Suche beschleunigen. Als Favorit wird Porsche-Chef Matthias Müller gehandelt, der sich jahrelang als Produktplaner im Konzern einen Namen gemacht hat.

Der 61-jährige Müller gilt als besonnener, aber zupackender Manager, der auch Kante zeigen kann. Er arbeitet seit Jahren eng mit Winterkorn zusammen. In der Branche genießt er den Ruf eines exzellenten Produktstrategen und wird als einer der wichtigsten Männer im VW-Konzern gesehen.

Die Nachfolge-Spekulationen schürte er zuletzt sogar selbst: Er schließe nichts aus und sei für nichts zu alt, sagte der gelernte Werkzeugmacher und Informatiker vor einem Monat. Grundsätzlich brauche VW aber einen Generationenwechsel. Der in Chemnitz geborene und in Bayern aufgewachsene Manager kennt nicht nur den Sport- und Geländewagenbauer Porsche, sondern weiß auch, wie Audi und VW in ihren Produktplanungen ticken. Weitere Kandidaten sind Nutzfahrzeug-Chef Andreas Renschler, der aber erst im Februar vom Konkurrenten Daimler kam. Im Juli nimmt mit dem früheren BMW-Manager Herbert Diess ein weiterer Routinier seine Arbeit als Chef der Hausmarke VW Pkw auf.

Außerdem werden die Namen von Chef-Entwickler Ulrich Hackenberg sowie seinem Pendant bei VW Pkw, Heinz-Jakob Neußer, und der Skoda-Chef Wilfried Vahland gehandelt. Audi-Chef Rupert Stadler scheint als Betriebswirt dagegen chancenlos - denn Piëch will einen Techniker an der Spitze. Diese Anforderung erfüllt Volkswagens Finanzchef Hans Dieter Pötsch als Wirtschaftsingenieur zumindest formell.