Der Ausschuss schaut sich die neuen Räume der VHS an. Foto: Cools

Die Suche nach Kursanbietern und steigende Mieten treiben das Volkshochschul-Team in Sulz um.

Die Pandemie hat auch in der Volkshochschule Sulz Spuren hinterlassen: Kursteilnehmer und Anbieter seien immer noch zögerlich, berichtete Leiter Sven Grabowksi dem Verwaltungsausschuss des Sulzer Gemeinderats. Trotzdem setzt die VHS Sulz weiterhin auf Präsenzkurse. „Sonst könnte man sich ja auch bei der VHS Mannheim für einen Kurs anmelden. Da fehlt ja der Sulz-Bezug.“

2019 wurden noch 383 Kurse mit insgesamt 2054 Teilnehmern durchgeführt. Im ersten Pandemiejahr waren es noch 310 mit 1254 Teilnehmern. „2021 war dann wirklich ein verheerendes Jahr“, so Grabowski. An 233 Kursen nahmen nur noch 723 Personen teil. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Teilnehmer bei rund elf Kursen mehr glücklicherweise wieder auf 1359 gestiegen.

Umbau und Umzug

Das Corona-Hauptjahr 2021 nutzte die VHS für Umbauarbeiten im Gebäude Holzhauser Straße 2 – ehemalige Schwarzwälder-Bote-Redaktion und zuvor Schalterhalle der Volksbank – und ihren Umzug im Juli 2021.

Für Umbau und Ausstattung wurde ein Darlehen in Höhe von 60 000 Euro aufgenommen, was im Jahresergebnis zu einem Minus von rund 77 000 Euro führte. Zusätzlich investierte das VHS-Team ehrenamtlich rund 400 Stunden. Es sei bemerkenswert, wie die VHS die schweren Jahre dafür genutzt habe, etwas Beachtliches zu schaffen, fand Bürgermeister Jens Keucher.

18 500 Euro beträgt der jährliche Zuschuss von der Stadt Sulz an die VHS, war auf Nachfrage von Eberhard Stiehle (FWV) zu erfahren. Das nächste Mal zur Beratung wird dieser voraussichtlich im Herbst 2023 für die Jahre 2024 und 2025 stehen.

Endlich mehr Platz

Entstanden sind mit dem Umbau ein großer Schulungsraum mit 16 Plätzen, ein Multifunktionsraum für 30 bis 40 Personen und ein kleinerer Kursraum für acht Personen. EDV-Kurse müsse er nun nicht mehr bei sich zu Hause abhalten, meinte Sven Grabowski lachend. Die seien aber ohnehin nicht mehr so gefragt, vielmehr dann Kurse zu bestimmten Programmen, wie Excel.

Der große Schulungsraum bietet Platz für 16 Personen. Foto: Cools

Seit 2020 verzichte man aus Kostengründen auf ein gedrucktes Programmheft, teilte Grabowski noch mit. Auf die Teilnehmerzahlen habe das keine gravierenden Auswirkungen. Der Großteil der Kursteilnehmer sei um die 60 Jahre alt und komme vorwiegend aus Sulz, aber auch aus Dornhan oder Vöhringen.

Der Kursort beeinflusse stark, woher die Teilnehmer kämen, so Grabowski. Gebe es in einem Stadtteil nicht mehr so eine große Nachfrage nach einem Angebot, verlagere man dieses in einen anderen. „Das hat uns schon oft volle Kurse beschert“, erklärte Grabowski.

Sprachdozenten gesucht

Kooperationen bestünden unter anderem mit dem Bürgerengagement der Stadt Sulz, „Kultur hoch 10“, dem Bauernfeindmuseum, dem Jugendbüro und dem Haus der Betreuung und Pflege.

Probleme bereiten der VHS unter anderem die gestiegenen Mieten, etwa für die Nutzung des Lehrschwimmbeckens. Schlucken könne man die Erhöhungen nicht. Man müsse sie weitergeben an die Teilnehmer, so dass die Kurse automatisch teurer würden.

Auch sei es immer schwieriger, Dozenten zu finden, insbesondere für Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch. Auf Nachfrage aus dem Gremium berichtete Grabowski, als Dozent verdiene man im Schnitt etwa 22 Euro pro 45-minütiger Unterrichtseinheit.