Zusammen feierten sie die Eröffnung der Ausstellung (von links): Ellen Brede-Lenk, Bernhard Haas, Marion Dämmig, Gottfried Joos und Carina Klunzinger. Foto: Sannert

Eleonore Kötter ist unvergessen und soll es auch bleiben: Zum 90. Geburtstag erinnert in Dornstetten eine Ausstellung in der Volksbank an die verstorbene Künstlerin.

Dornstetten - Zu sehen sind kleine Briefe, die sie an liebgewonnene Menschen verschickt hat, und die einen seltenen Einblick in ihr Gefühlsleben gewähren.

"Mit Liebe, Geist und Witz" lautet der Titel der Ausstellung, die nun bis zum 28. Oktober in den Räumen der VR-Bank Dornstetten-Horb in Dornstetten an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr zu sehen ist. In Vitrinen sind mehr als 60 kleine Kunstschätze zu sehen – Künstlerbriefe und Cartoons mit zum Teil humorvollen oder auch nachdenklichen Texten, die Eleonore Kötter mit Zeichnungen und Aquarellen liebevoll verziert hat.

Bezaubernde Heiterkeit

Nahezu alle Ausstellungsstücke stammen aus dem Nachlass von Eva Zippel und deren Tochter Herta Poddine-Zippel – beide Stuttgarter Künstlerfreundinnen von Eleonore Kötter. Die Miniaturkunstwerke sind zwischen 1961 und 1982 entstanden. "Eleonore Kötter setzt ihre unverkennbare und malerische Schrift als Gestaltungsmittel auf kleinstem Format ein", erklärte Marion Dämmig, die als Kuratorin der "Kunststiftung Eleonore Kötter Dornstetten" die Ausstellung zusammengestellt hat.

Die Künstlerin lasse das Geschriebene mit Bildmotiven gleichsam verschmelzen, meint Dämmig. "Ihre mitunter poetisch formulierten Gedanken zeugen von geistiger Beweglichkeit und Empfindsamkeit." Die kleinen Werke strahlten eine "bezaubernde Heiterkeit und Lebendigkeit aus" und seien "mit Liebe, Geist und Witz entstanden". Davon ist Dämmig als langjährige Freundin von Eleonore Kötter überzeugt.

Ihr letztes Bild hat Kötter auf einen Tisch geritzt

In Form eines auf eine große Leinwand gedruckten Fotos ist Eleonore Kötter in der Ausstellung anwesend und blickt somit aufgrund ihrer erhöhten Position mit einem Lächeln auf die Besucher herab. Davor hat Marion Dämmig einen hölzernen Tisch platziert.

Ihn hatte sich die Künstlerin noch ins Martin-Haug-Stift bringen lassen. Bei genauerem Hinsehen sei darauf das letzte kleine Kunstwerk Kötters zu sehen, das sie am 7. Juli 2017 – sechs Tage vor ihrem Tod – auf der Tischplatte eingeritzt und datiert hat. Es zeigt einen Schornstein mit kleinen, davonwehenden Fahnen. "Sie war mit Leib und Seele Künstlerin bis zum letzten Atemzug und hat sich mit dunklem Humor verabschiedet", so Marion Dämmig.

"Es war immer wie ein Gang auf eine Insel"

Zur Eröffnung der Ausstellung waren neben Dämmig auch Bürgermeister Bernhard Haas, zugleich Vorsitzender der Kunststiftung, Gottfried Joos, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank und Vorstandsmitglied der Kunststiftung, Ellen Brede-Lenk, Leiterin der Tourist-Information, sowie Carina Klunzinger und Eberhard Seeger von der Marketing-Abteilung der Bank gekommen.

Joos freute sich als Hausherr über die Ausstellung im Eingangsbereich des Dornstetter Bankgebäudes und erinnerte an seine vielen Besuche bei der Künstlerin zuhause. "Es war immer wie ein Gang auf eine Insel", so Joos. Eleonore Kötter habe ihr ganz eigenes Leben geführt, das von ihrer Kunst getragen war.

Und die sei sehr vielseitig gewesen, erzählte Joos, der die Ausstellung mit einem Monitor ergänzt hat. Auf ihm sind unterschiedlichste Werke von Eleonore Kötter zu sehen. Sie geben einen Einblick in ihre vielseitige Schaffenskraft.