Der Schwan wird in der Tierarztpraxis Kimmich versorgt. Foto: Jürgen Baiker

Für Schwanenflüsterer Hartmut Polet heißt es, Abschied zu nehmen. Die verletzte Schwänin, die er am Tälesee gerettet hatte, ist auf dem besten Weg der Heilung und soll nun wieder in die Freiheit entlassen werden. Die Geschichte berührt nicht nur die Empfinger Gemeinschaft.

Am Montag wurde der weibliche Schwan nochmals in der Tierarztpraxis Kimmich vorbeigebracht, um zu sehen, wie es ihr geht. Erstaunt war die Tierärztin über die guten Fortschritte, hatte sie der Schwänin doch nicht viele Überlebenschancen gegeben. Am Mittwoch, 19. April, soll die Schwanendame ausgewildert werden beziehungsweise mit ihrem Partner am Tälesee wiedervereint werden.

 

Das Schwanenweibchen war Ende März vom Sulzer Tierschützer Hartmut Polet am Empfinger Tälesee entdeckt worden. Offenbar hatte das Tier sich in einer Angelschnur verfangen. Mehrere Versuche, die Schwänin zu fangen – unter anderem mit Kartoffeln als Köder oder mit Hilfe der Feuerwehr – um ihr anschließend zu helfen, scheiterten jedoch zunächst. Naturfreund Polet vom Nabu-Ortsverband Oberndorf aber ließ das Schicksal des Tieres nicht los.

Erste Versuche, das Tier zu retten, scheiterten

Schließlich machte es den Anschein, dass das Schwanenweibchen es zwischenzeitlich geschafft hatte, sich von selbst aus der Angelschnur zu befreien. Erneute Versuche, die Schwänin zu befreien scheiterten zwar weiter, aber Polet und andere Tierfreunde der Umgebung hatten nun die Hoffnung, das Weibchen dort zu fangen, wo es brütet.

Bald soll das Tier in die Freihit entlassen werden. Foto: Jürgen Baiker

Mit Tipps aus der Wilhelma in Stuttgart versuchte Hartmut Polet es erneut. Schließlich gelang es dem „Schwanenflüsterer“, wie er mittlerweile schon genannt wird, endlich doch, die Schwänin zu schnappen und – zu ihrem eigenen besten – zu einer Tierärztin zu bringen. Dabei wurde leider die Hose von Polet etwas mitgenommen und zerrissen.

Der Schwan war von der Angelschnur schwer verletzt worden

In der Tierarztpraxis Kimmich in Empfingen wurde der, von der Angelschnur schwer verletzte, Wasservogel behandelt und operiert. Unter anderem mussten Reste der Angelschnur sowie ein Angelhaken aus dem Hals des Tieres entfernt werden. Im Anschluss bekam die Vogeldame Antibiotika, verabreicht von Schwanenflüsterer Polet, bei dem sie während des Heilungsprozesses unterkam und der sich liebevoll um die Schwanendame kümmerte. Diese musste zudem täglich in der Tierarztpraxis versorgt werden.

Doch damit ist jetzt Schluss. Für Polet heißt dies auch, Abschied zu nehmen von der Schwanendame, die am 19. April endlich wieder mit ihrem Partner vereint wird. Ein Grund zur Freude, sind dem Tierfreund Polet die beiden Schwäne doch mittlerweile ans Herz gewachsen.

Dank an den Tierretter von Empfingens Bürgermeister

Hartmut Polet bekam inzwischen von Bürgermeister Ferdinand Truffner eine E-Mail. Darin bedankte sich Truffner für den Einsatz und das Engagement zum Wohle der Schwäne im Empfinger Tälesee. Truffner sagte Polet zudem zu, notwendige Auslagen wie Materialien, auch eine kaputte Hose, zu übernehmen beziehungsweise zu ersetzen.