Diskussion: Ortsvorsteherin Jauch kritisiert Vorgehensweise / Andere Vorhaben haben Vorrang

Vöhringen (sf). Im Gemeinderat brachte Kerstin Jauch (FWV) unter dem Punkt Verschiedenes das von der CDU vorgestellte neue Tonauturm-Projekt und den etwaigen, damit verbundenen Leader-Antrag zur Sprache. Den Vorwurf "vom Widerstand in ihrer Fraktion" wollte sie so nicht stehen lassen.

Jauch kritisierte, dass das Thema ausgerechnet kurz vor der Kommunalwahl breitgetreten worden sei. Der Gemeinderat sei erst einen Tag vorher informiert worden. Es sei bestimmt ein tolles Projekt, das jedoch aus ihrer Sicht angesichts der zahlreichen anderen Projekte der Gemeinde keine Priorität habe. Für die Antragstellung aus einem Fördermitteltopf müsse das Thema vorher im Gemeinderat behandelt werden, auch im Hinblick auf erforderliche Haushaltsmittel.

Andrea Kopp (CDU) verteidigte die Vorgehensweise. Bei vergleichsweise geringen Kosten hätte man sich ihrer Ansicht nach die Chance gesichert, in der Ausschreibung zu sein. "Wir wollten einen Fuß in der Tür haben. Betroffen hätte es eh den Haushalt 2020." Da der Abgabetermin just am Sitzungstag war, kündigte sie an: "Das Thema kommt wieder, mit einem Antrag für die erste Sitzung des neuen Gremiums."

Bürgermeister Stefan Hammer störte sich an einer Formulierung in der Berichterstattung, dass die Verwaltung das Projekt nicht unterstütze. Allerdings nehme das Projekt größere Dimensionen an. Sehe man die Besucherzahlen beim Vergleich mit dem Buchkopf-Turm in Oppenau, "müssen wir uns fragen, ob wir das auch wollen".

Thomas Prügel (FBV) schloss sich Kerstin Jauch an. Er plädierte dafür, das Thema "mit kühlem Kopf und rechnerisch genau zu betrachten". Neben den zahlreichen vorliegenden Projekten wie neue Turn- und Festhalle, Seniorenheim, Ärztehaus und Lärmschutzwall, von erforderlichen Sanierungen ganz zu schweigen, sei der Tonauturm als Luxusprojekt zu sehen. Über einen Zuschuss würde ohnehin nur ein Bruchteil der Ausgaben gedeckt.