Bürgermeister Stefan Hammer in seiner neuen Arbeitskleidung für die nächsten Tage, flankiert von Zunftmeister Guido Kinzel (links) und Vize Andreas Fischer (rechts) Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder Bote

Entmachtung: Vöhringer Narren stürmen das Rathaus

Vöhringen. Fünf vor zwölf fluteten die Vöhringer Narren und Gardemädle das Rathaus. Sie wollten nicht nur die Sprechstunde nutzen, sie rissen Schultes Stefan Hammer gleich von der Arbeit weg und entrissen ihm den Rathausschlüssel. Herausgezerrt ins Foyer musste er sich dem Narrengericht stellen. Zunftmeister Guido Kinzel tat in launiger Versform kund, was dieser "im Flecken so alles gschafft hat". Man dürfe sich lange auf die neue Halle freuen, "die Bambini vom Sportverein gehen als Rheuma-Liga in die Halle nei". Und zum Fertigstellungstermin in 50 Jahren "kommt Helene Fischer – was für ein Glück und bringt ihre ganzen Enkel mit". "Schalt endlich mal da Turbo ei", forderte die Narren ihren Schultes auf. Die Vorzüge eines Lärmschutzwalls zur Verwertung des Stuttgarter Drecks, die hochtechnisierte Anfrage wegen eines Arzttermins beim neuen Doktor, das neue Lugenbrückle, das allen Belastungen standhält und Vöhringen berühmt machte, waren Themen. Damit der arbeitslose Schultes den Narren hinterher laufen kann, bekam er einen Narro und als Aufgabe, "jetzt heißt es hopsen und des ziemlich lang".