Auch Bundestrainer Jörn Meiners ist sehr zufrieden mit den Erfolgen von Leonie Vögele. Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Leonie Vögele wird Dritte bei der Ju-Jutsu-WM in Abu Dhabi / Verbissene Kämpfe in der U 21-Klasse

Sie wollte unbedingt aufs Treppchen und hat es auch wieder geschafft: Bei der Ju-Jutsu-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi hat sich die Vöhringer Nachwuchssportlerin Leonie Vögele eine Bronze-Medaille erkämpft.

Vöhringen. Unerfahren kann man sie nicht nennen. Leonie Vögele aus Vöhringen war schon bei vielen Ju-Jutsu-Wettkämpfen in verschiedenen Ländern dabei. Sie ist Teil der Nationalmannschaft und aktuell deutsche Vizemeisterin im Ju-Jutsu in ihrer Altersklasse. Nun hat sie eine weitere Medaille gewonnen. Bei der Weltmeisterschaft in Abu Dhabi ist sie Dritte geworden.

Für die 18-Jährige war es das zweite Turnier in der Altersklasse U 21. "Alle anderen waren älter, alle hatten mehr Erfahrung. Das merkt man schon", blickt sie im Gespräch auf die Wettkämpfe zurück. Und nicht nur das: In dieser Altersklasse waren die Ansprüche höher, die Gegnerinnen stärker, die Kämpfe verbissener.

Doch die Vöhringerin hat es wieder geschafft: Mit ihrem dritten Platz zeigt sie sich im Nachhinein zufrieden. "Am Anfang war ich geknickt: Schon wieder Dritte", gibt sie zu. Doch am Ende habe der Stolz überwogen, dass sie so weit gekommen sei. "Man lernt sehr viel dazu. Und es bringt einen weiter, auch wenn man verliert."

Gegnerinnen hatte Vögele diesmal aus Österreich und aus der Schweiz. "Ich war übel nervös", erinnert sie sich. Geholfen hat ihr die Unterstützung ihres Teams. "Es ist ein riesiger Zusammenhalt, wir sind eine Familie. Wenn du auf der Matte stehst und die anderen dich anfeuern, ist das ein ganz besonderes Gefühl. Das pusht dich sehr", sagt die Sportlerin.

Von den Vereinigten Arabischen Emiraten hat sie nicht wirklich viel gesehen. "Wir waren fast die ganze Zeit in der Halle oder im Hotel", erklärt die 18-Jährige. Denn auch nach den Kämpfen war die Arbeit noch lange nicht vorbei. Gemeinsam mit den Trainern analysieren die Sportler immer die Video-Aufnahmen – um noch besser zu werden, um zu sehen, was schon gut läuft und wo noch Luft nach oben ist.

Ohne eiserne Disziplin sind Erfolge in diesem Sport kaum möglich, macht Vögele klar. "Drei Minuten durchzukämpfen ist nicht einfach." Seit einem halben Jahr fährt sie mehrmals die Woche zum Training nach Sindelfingen. Und: "Das Training ist manchmal so hart, da krieche ich nur nach Hause."

Regelmäßig trifft sich die ganze Mannschaft auch in Trainingslagern. "Dann trainieren wir von morgens bis abends. Da muss man sich schon durchbeißen", sagt die Vöhringerin.

Und auch auf ihr Gewicht muss sie aufpassen. Vögele kämpft in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. "Man darf kein Gramm zu viel haben. Augen zu und auf gut Glück auf die Waage – das geht nicht", erklärt sie. "Der Ehrgeiz ist in diesem Sport wichtig, ohne den kommt man nicht so weit."

Die 18-Jährige ist im Verein "Arashi" in Sindelfingen inzwischen auch als Trainerin bei den Kindern aktiv. "Früher habe ich gedacht, dass die Trainer nie nervös sind und alles locker nehmen. Jetzt weiß ich, dass es nicht so ist", sagt sie. Für die Zukunft nimmt sich Vögele einiges vor: "Ich will weiter trainieren, weiter dranbleiben." Denn irgendwann will sie unbedingt ganz oben auf dem Siegertreppchen stehen.