Ortschaftsrat: Unerlaubte Anbauten und Materiallagerungen im Schuppengebiet / Neugestaltung der Verträge

Vöhringen-Wittershausen. Die Verlängerung der Pacht- und Gestattungsverträge in den Schuppengebieten der beiden Ortsteile standen zur Vorberatung beim Ortschaftsrat Wittershausen auf der Tagesordnung, bevor am heutigen Abend der Gemeinderat darüber Beschluss fasst.

Die ersten Pacht- und Gestattungsverträge für die Schuppengebiete Rübenteil in Vöhringen und Auf Stauden in Wittershausen wurden im Jahr 2000 für 20 Jahre abgeschlossen. Insgesamt 22 Verträge mit jährlicher Zahlungsweise werden zum Jahresende auslaufen. Da der Gemeinderat im Zuge der Erweiterung der Schuppengebiete 2009 beschlossen hat, die Pachtlaufzeit auf 25 Jahre zu verlängern und auf einmalige Pachtzahlung im Voraus umzustellen, sollen nun auch die älteren Verträge gekündigt und ab Januar zu den geänderten Bedingungen erneut an dieselben Pächter verpachtet werden. Im Rahmen des Inflationsausgleichs geht damit eine Pachterhöhung einher. Zahlten die Schuppenbesitzer je nach Parzellengröße zwischen 50 und 90 Euro jährlich, müssen 21 Pächter für die nächsten 25 Jahre mit je 3000 Euro Pacht rechnen, ein Pächter mit größerer Parzelle mit 4250 Euro. Für die Gemeinde fallen damit einmalige Pachteinnahmen von 67 250 Euro an.

Da alle Appelle gegen die seit Jahren beobachteten Regelverstöße ungehört verhallten, stimmte der Ortschaftsrat dem Beschlussvorschlag zu unter der Voraussetzung, dass die Neuverpachtung an den ordnungsgemäßen Zustand des Pachtgegenstands geknüpft wird. Seit Jahren kämpfe man "Auf Stauden" erfolglos gegen unerlaubte Anbauten, Materiallagerungen oder grenzüberschreitende Nutzung im Außenbereich als Lagerfläche. Auch von Mängeln bei der Ableitung des Dachwassers, die zu Auswaschungen am Schotterweg führen, war die Rede. Die letzte Ortsbegehung hatte im März dieses Jahres stattgefunden. Laut Bebauungsplan sind die Schuppen hauptsächlich als Unterstand für die Gerätschaften von Nebenerwerbslandwirten vorgesehen. Die Überprüfung soll sich aber nur auf das Schuppenäußere beziehen, nicht auf deren Inhalt.

Im weiteren Sitzungsverlauf wurde bekanntgegeben, dass die neuen Friedhofstore in Kürze eingebaut werden. Ebenfalls zur Sprache kam die Anfrage des Musikvereins nach einem Lagerplatz für die "Büschele" fürs Backhausfest, die momentan privat eingelagert sind. Der Vorschlag, einen Unterstand hinter dem gemeindeeigenen Schlachthaus zu errichten, steht noch zur Debatte.

Bürgermeister Stefan Hammer schlug vor, den Vereinen pro Ortsteil einen Platz im Schuppengebiet zur Verfügung zu stellen. Unterteilt in mehrere Segmente könnte in einem gemeinsamen Vereinsschuppen Festausstattung eingelagert werden. Bei der Vereinssitzung Ende vergangenen Jahres sei der Vorschlag auf "zurückhaltende Reaktionen" gestoßen, da TSG und Musikverein bereits über eine Vereinsimmobilie verfügen. Das Thema soll bei weiteren Gesprächen nochmals aufgegriffen werden.