Bernd Rauser (rechts) wechselt nach Schweden, Jürgen Munz bleibt Geschäftsführer. Foto: Merk Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Komatsu Forest zeigt eindrucksvolle Gerätschaften / Wechsel in der Geschäftsführung

Die großen roten Maschinen auf dem Gelände von Komatsu Forest üben eine Faszination auf Besucher aus. Was sind das eigentlich für Maschinen? Wer steckt dahinter? Um solche Fragen ging es beim Pressegespräch der Firma mit dem Schwarzwälder Boten.

Vöhringen-Wittershausen. Einen Eindruck macht der rote Harvester, eine Holzschneidemaschine, die Komatsu Forest verkauft, schon von außen. Aber wenn man sich die Treppe hoch ins Cockpit schwingt, dann sieht man, welch komplexe Technologie in dem Holzschneider steckt.

Mit zwei Joysticks wird er gelenkt und gesteuert – zusätzlich gibt es ein richtiges Lenkrad, was vorgeschrieben ist bei Fahrzeugen, die über 20 Kilometer pro Stunde fahren können. Die Maschine kann Holz in exakter Länge zusägen und den Stamm entästen. Mit dem "Forwarder, der zweiten wichtigen Maschine bei Komatsu, wird das bearbeitete Holz dann eingesammelt und aus dem Wald befördert. Mit dem Verkauf und der Reparatur dieser zwei Maschinen ist Komatsu seit 1995 am Standort in Vöhringen-Wittershausen am Start. "Die Maschinen werden oft als rote Bagger oder Traktoren wahrgenommen", sagt Thomas Schmelzle vom Marketing. Der Blick hinter die Fassade zeigt, dass es sich um Forstwirtschaftsmaschinen handelt.

Trotz eines hohen Umsatzes im oberen zweistelligen Millionenbereich sei die Firma Komatsu in Vöhringen etwas "unscheinbar", findet Jürgen Munz, einer der aktuell noch zwei Geschäftsführer. Ein Grund dafür sieht er darin, dass die Maschinen eher ein Nieschenprodukt seien. So ist Komatsu in Mitteleuropa der einzige Verkäufer von Harvestern und Forwardern.

25 Mitarbeiter arbeiten am Standort in Vöhringen-Wittershausen. Meistens seien es Menschen aus der Region, so Munz. Das hängt auch damit zusammen, dass Komatsu jährlich selbst Fachkräfte ausbildet. 60 weitere Mitarbeiter verteilen sich über Deutschland, Frankreich und Österreich. Der Mutterkonzern sitzt in Schweden, wo die Maschinen schon länger eingesetzt werden als in Deutschland.

Die Geschichte der innovativen Holzerntemaschinen begann in den 1990er Jahren. Am Ende der Dekade wurden mit dem Orkantief Lothar die Holzschneide- und Transportmaschinen dann mehr denn je gebraucht.

"Die Mechanisierung der Holzernte setzte somit vor 20 Jahren ein", so Jürgen Munz. Erst durch die Stürme sei eine Innovationsbereitschaft entstanden, so der Geschäftsführer. Davor wurden die Arbeiten manuell von Holzfällern durchgeführt. Zum Transport wurde kein Forwarder benutzt, sondern ein Traktor mit Anhängern. Dieser war sicherlich leichter zu bedienen. "In einem Harvester muss man mehr Entscheidungen treffen wie ein Pilot", scherzt Bernd Rauser.

Personelle Veränderung

Bernd Rauser wird Mitte September zum Mutterkonzern nach Umeå in Schweden wechseln und dort neue Aufgaben wahrnehmen. Somit bleibt Jürgen Munz, ein promovierter Agrarwissenschaftlicher, als alleiniger Geschäftsführer übrig. Er ist seit 2007 bei Komatsu in Vöhringen.