Frühstück: Monika Bugala spielt Maria

Vöhringen. Sehr gut besucht war das Frauenfrühstück im evangelischen Gemeindehaus, zu dem die "Verschnaufpause" eingeladen hatte. Mit "Maria – eine ganz normale Frau?" gab es ein besonderes biblisch-literarisches Dessert von Referentin Monika Bugala. In anschaulicher Weise betrachtete sie das Leben von Maria, einer orientalisch-jüdischen Mutter, in ihrem Umfeld. Sie sei eine ganz normalen, keinesfalls unfehlbare Frau, aber mit einem besonderen Auftrag gewesen. Ihr Leben bewegte sich zwischen Synagoge, Mithilfe im Haushalt und den Geschichten von Gott. Mit 16 Jahren wurde sie mit Josef verlobt. Die Wünsche und Träume der Braut glichen denen von heute. Erst mit der Verkündigung des Engels war etwas Außergewöhnliches geschehen. Maria nahm die Berufung an. Die Geburt von Jesus hatte sie sich aber ganz anders vorgestellt, dann folgten die Flucht, die Rückkehr und der Druck der Dorfgesellschaft mit dem verletzenden Ausgegrenztwerden. Man hörte von den späteren Versuchen der Geschwister, ihren andersartigen Bruder, der als Wanderprediger durchs Land zog, zurückzuholen.

Trotz wiederholter Zurückweisungen harrte die Mutter unter dem Kreuz aus, erlebte die unfassbare Auferstehung und erkannte den Auftrag ihres Sohnes. Immer wieder wurden Parallelen zur Gegenwart gezogen.

Im zweiten Teil erlebten die Besucherinnen ein beeindruckendes Solotheater von Bugala. Der Vortrag nahm Gestalt an. In der Rolle der zeitgemäß gewandeten, alternden Maria erzählte sie aus dem Leben ihres Sohnes. Sie sitzt allein in der Weite der judäischen Wüste im Zwiegespräch mit Gott. Fragen, Gedanken, Ängste, verzweifelte Hilferufe werden in der Rückschau wach und bewegten. Tamara Deobald umrahmte das Frühstück mit jüdischen Musikstücken auf der Violine.