Ausbau: Wittershausen – Sigmarswangen wird angegangen
2014 hatte man das erste Mal darüber nachgedacht, 2022 soll er nun in Angriff genommen werden: der Ausbau der Straße vom Ortsausgang Wittershausen Richtung Sigmarswangen bis zur Einmündung nach Bochingen.
Kreis Rottweil. Rund 2,1 Millionen Euro wird der Ausbau kosten. Dabei will man unter anderem die Einmündung Richtung Bochingen nicht mehr so "schleifend", sondern rechtwinklig gestalten, wie Kreisstraßenbauamtsmitarbeiter Joachim Hilser im Ausschuss für Umwelt und Technik erklärte. "Diese Einmündung ist wirklich sehr unglücklich", meinte Rainer Hezel (CDU).
Zudem sei die Strecke teilweise recht unübersichtlich und die Straße sehr eng. In einer Kurve sei sie sogar schmaler als fünf Meter, weswegen die Strecke bislang nicht vom ÖPNV genutzt werden könne. Das soll mit dem Ausbau möglich werden. Eine ähnliche Maßnahme habe man bei der Strecke Hardt -Mariazell vorgenommen. Der Zustand der Straße müsse dringend verbessert werden. Dadurch ließen sich dann auch laufende Unterhaltungskosten einsparen.
Ruth Hunds (SPD) wollte wissen, wie viele Fahrzeuge auf der Strecke unterwegs seien. 1200 bis 1500 ungefähr pro Tag, antwortete Hilser. Gerd Hieber (FWV) meinte, die K 5504 zähle nicht zu den stark frequentierten Straßen im Kreis, sei aber dennoch eine wichtige Verbindung nach Wittershausen, zumal dort die gemeinsame Grundschule für Wittershausen und Sigmarswangen stehe.
Bisher wurden rund 120 000 Euro finanziert, für das Jahr 2022 sind 1,5 Millionen Euro eingeplant und für 2023 noch rund 480 000 Euro.
Im vergangenen Jahr habe man das Vorhaben für eine Förderung nach dem Landesgemeindefinanzierungsgesetz angemeldet. Damit hätte man bei einem positiven Bescheid die Chance auf eine Förderung von bis zu 50 Prozent der Kosten, jedoch lägen die Verkehrszahlen deutlich unter dem Kreisdurchschnitt. Dennoch versuche man sein Glück, so Hilser. In Lauterbach habe es mal dieselben Voraussetzungen gegeben, und man habe dennoch eine Förderung an Land ziehen können.
Der Baubeginn ist im Sommer 2022 vorgesehen, Bauende im besten Fall Ende 2022, aber spätestens im Frühsommer 2023. In Abstimmung mit der Gemeinde Vöhringen habe man sich des Weiteren darauf geeinigt, keinen straßenparallelen Radweg zu planen, sagte Hilser.
Bernd Richter (ÖDP) hielt das für eine schlechte Idee. Durch den Ausbau werde die Geschwindigkeit auf der Strecke erhöht, und das Risiko für Radfahrer steige, merkte er an. Elke Müller (Grüne) ergänzte, dass Feldwege teils zu weit weg von der Straße seien, um eine echte Alternative zur Kreisstraße darzustellen. Zudem seien die Wege durch landwirtschaftlichen Verkehr oft in schlechtem Zustand, so dass man nur langsam fahren könne. Richter meinte, man müsse zwischen touristischem Radeln und Berufspendlern unterscheiden. Letzteren sei es wichtig, schnell von A nach B zu kommen.
Wenn die Bereitschaft vor Ort fehle, sei der straßenparallele Radweg schwer durchzubringen, zumal er kofinanziert werden müsste, sagte Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Hieber meinte ebenfalls, das Feldwegenetz sei bereits in alle Richtungen gut ausgebaut. Zudem würde der Radweg bei einer Realisierung im Zuge der Maßnahme ohne Anbindung im Nichts enden, gab er zu bedenken.
Letztlich stimmte der Ausschuss für die Maßnahme – "wenn auch mit Bauchschmerzen", wie Müller und Richter betonten.