Zahlreiche Gäste kommen zum Diskussionsabend der CDU mit Volker Kauder in Vöhringen. Foto: King Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: Volker Kauder spricht auf Einladung von Andrea Kopp über die Zukunft der CDU

Wohin geht die CDU? Das war die zentrale Frage eines Diskussionsabends im Schulungsraum der Firma Lehmann in Vöhringen.

Vöhringen. Dass Andrea Kopp, die Ortsverbandvorsitzende von Vöhringen-Wittershausen, mit der von ihr gestellten Frage "Wohin geht die CDU?" ein Thema aufgegriffen hat, das die Menschen interessiert, zeigten die zahlreichen Gäste, unter ihnen längst nicht alle Mitglieder der CDU.

Allesamt aber spürten sie, "dass wir in einer wahrlich dramatischen Zeit leben", wie Volker Kauder bei der Schilderung der Krisen in Europa und im Nahen Osten feststellte. "Die Welt ist in Aufruhr" – was für Deutschland und für Europa eine besondere Herausforderung darstellt, nicht zuletzt unter dem Blickwinkel, wie Europa mit seinem Wertefundament auf die Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und Griechenland reagiert.

Auf die unterschwellig brodelnde Frage nach einer möglichen neuen Flüchtlingswelle macht der Unionspolitiker eindeutig klar: "2015 wird sich nicht wiederholen." Allerdings, so fügte er hinzu: "Das Thema der Migration ist noch lange nicht beendet."

Fragile Situationen in vielen Bereichen, die allesamt zu der von Andrea Kopp gestellten Frage führen, wie es mit der CDU als Volkspartei weitergeht. "Wenn Deutschland so gut dasteht in der Welt, wie dies der Fall ist, dann hat dies auch damit zu tun, dass die Union in 70 Jahren 50 Jahre lang regiert und es verstanden hat, die verschiedenen Interessen zusammenzuführen, mit fairen Kompromissen ausgleichend zu wirken und so dem Land Stabilität verliehen hat", meinte Kauder, der die Unionsfraktion 13 Jahre lang geführt hat, dazu. "Nichts braucht so sehr der Führung wie die Demokratie".

Das Wertegerüst, das für die Christlich Demokratische Union seit ihrer Gründung maßgebend war, soll auch die Richtschnur für die Zukunft sein: Da ist einmal das Bild vom Menschen, "den wir nicht verbiegen oder bevormunden wollen, sondern den wir nehmen, so wie er ist." Dann die soziale Marktwirtschaft als die Richtschnur für ein freiheitsorientiertes Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell und Europa, "das gerade in der heutigen Zeit für eine Zusammengehörigkeit und gegen aufkommende nationalistische Interessen steht."

Weitere wichtige Faktoren seien die Fähigkeit zum Kompromiss und der behutsame Umgang mit der Sprache. Auch in der geführten Diskussion zur Frage, was die "Mitte" bedeute, aus der heraus die CDU Politik betreibe, machte Volker Kauder deutlich, worauf es gerade in diesen aufgeregten Zeiten ankommt. "Es geht darum zu sagen, was wir wollen", weil dies die Menschen mehr interessiere als rückwärts gewandte Debatten und Diskussionen.

Die Gastfreundschaft von Geschäftsführer Rainer Beck vom Baufachzentrum Lehmann tat ein Übriges, damit sich der Abend "tief eingrub als ein gerne angenommenes Angebot des CDU-Ortsverbandes Vöhringen-Wittershausen, miteinander ins Gespräch zu kommen" und darüber zu reden, worauf es wirklich ankommt.