Sie haben Unterschriften gegen den Bau eines Krematoriums auf Wittershauser Gemarkung gesammelt (von links): Manfred Jauch, Fritz Müller und Rainer Springer. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Initiatoren übergeben Bürgermeister Unterschriften / Mehrheit ist gegen ein Krematorium in Wittershausen

Von Marzell Steinmetz

Vöhringen-Wittershausen. Eine Interessengemeinschaft hat Unterschriften gegen den Bau eines Krematoriums auf Wittershauser Gemarkung gesammelt. 417 von 689 wahlberechtigten Bürgern (60,52 Prozent) haben unterschrieben.

"Die gefühlte Mehrheit hat sich nun auch schriftlich gegen das Projekt ausgesprochen", stellte die Initiative fest.

Die Unterschriftensammler waren Theo Bachmann, Fritz Müller, Manfred Jauch, Siegfried Schittenhelm und Rainer Springer. Trotz des Rückzugs des Investors und der klaren Worte von Bürgermeister Stefan Hammer bei der jüngsten Gemeinderatssitzung, den Standort im Industriegebiet Wörth nicht mehr weiterzuverfolgen, sehen die Gegner des Projekts ihre "Mission" nicht als beendet an. Es gebe noch keine Bestätigung dafür, dass das Sondergebiet "Krematorium" im Flächennutzungsplan zurückgenommen werde. Wenn sich die Emotionen gelegt hätten, könnte das Vorhaben wieder aufgegriffen werden, wird befürchtet.

Bürgermeister Hammer bestätigte auf Anfrage, dass die Unterschriften bei ihm eingegangen seien und nun geprüft würden. Jetzt liege es am Gemeinderat, die Erweiterung des Gewerbegebiets wieder rückgängig zu machen. Wenn das Gremium einen entsprechenden Beschluss fasse, werde die Entscheidung an die Verwaltungsgemeinschaft Sulz/Vöhringen weitergegeben. Hammer geht davon aus, dass das Sondergebiet "Krematorium" dann auch ersatzlos gestrichen wird. Es sei wenig sinnvoll, aus dem Grundstück einen Gewerbebauplatz zu machen. Das Thema werde, so Hammer, bei der Gemeinderatssitzung am 16. April auf der Tagesordnung stehen.

Gegen das Krematorium haben sich 201 Männer und 216 Frauen ausgesprochen. Mütter hätten eine besondere Abneigung gegen das Projekt gezeigt, so die Initiatoren.

Innerhalb von Familien habe es aber sowohl Befürworter als auch Gegner gegeben. Die meisten Befragten hätten auch eine feste Meinung gehabt: "Man musste selten über das Für und Wider diskutieren".

Mit der Unterschriftensammlung wollte die Interessengemeinschaft dem Vöhringer Gemeinderat eine Entscheidungshilfe geben.