Die Gemeinde empfiehlt, Großveranstaltungen abzusagen. Foto: sebra – stock.adobe.com / Montage: Kleinau

Einige Aussteller öffnen ihre Türen. Gemeinde appelliert an Vernunft aller.

Vöhringen - Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus stellt auch Gemeinden vor große Herausforderungen. Einerseits sollen die Bürger vor einer Ansteckung geschützt werden, andererseits ist man bemüht, dass das öffentliche Leben nicht komplett zum Erliegen kommt.

Vöhringens Bürgermeister Stefan Hammer spricht von einem "Spagat". In einer Pressemitteilung informiert er über die Situation mit den Veranstaltungen in der Gemeinde. "Aufgrund der aktuell noch niedrigen Zahlen im Kreis Rottweil ist hier bisher noch keine konkrete, an einer Anzahl teilnehmender Personen ausgerichtete Empfehlung des Landkreises ergangen. Auch für ein Verbot fehlt es deshalb derzeit noch an einer Handhabe", heißt es in der Mitteilung der Gemeinde. Dennoch seien sich das Gesundheitsamt und Bürgermeister Stefan Hammer einig, dass jetzt der entscheidende Zeitpunkt sei, vorbeugend zu wirken, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

"Daher appellieren die Gemeinde und das Gesundheitsamt Rottweil dringend an alle Veranstalter, seien es Vereine, Kirchen und Organisationen, in den kommenden Tagen und Wochen auf alle Veranstaltungen zu verzichten, die nicht zwingend erforderlich sind", heißt es in der Mitteilung. Bei den Veranstaltungen, die dennoch stattfinden müssen, sollten Vorsichtsmaßnahmen zum Infektionsschutz umgesetzt werden.

"Nur wenn jetzt alle Mitbürgerinnen und Mitbürger zusammenstehen und sich vernünftig dahingehend verhalten, jegliche Risiken zur Weiterverbreitung des Coronavirus zu minimieren, kann die Ausbreitung merklich verzögert und die Zahl der Betroffenen spürbar verringert werden", ist Hammer überzeugt. Eine der Empfehlungen der Gemeinde ist, bei den Veranstaltungen, die dennoch stattfinden, eine Anwesenheitsliste zu führen, um mögliche Infektionsketten unterbrechen zu können.

"Überreaktionen wie Hamsterkäufe sind nicht notwendig"

Bürgermeister Hammer fasst zusammen: "Überreaktionen wie Hamsterkäufe sind nicht notwendig. Aber die aktuelle Entwicklung in Italien ist äußerst alarmierend. Eine solche Situation muss vermieden werden. Ich rufe alle Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu auf, durch besonnenes und vorsichtiges Verhalten sich selbst soweit wie möglich zu schützen und auch ihren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten."

Die Situation hat auch Auswirkungen auf den Tag der offenen Tür und den verkaufsoffenen Sonntag am 15. März in Vöhringen. Bereits vergangene Woche sagte der Landmaschinenhersteller Krone seine Teilnahme ab. Dem schlossen sich weitere Betriebe an.

Ein offizielles Verbot gebe es nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt nicht, betont Hammer. Einige Betriebe werden wie geplant ihre Türen öffnen und an der reduzierten Gewerbeschau teilnehmen. "Solange es kein Verbot gibt, steht es jedem mündigen Aussteller und Besucher frei, selbst zu entscheiden, ob er an der Gewerbeschau teilnehmen möchte", meint Hammer.

Er weist darauf hin, dass der Tag der offenen Tür meist in großzügigen, gut durchlüfteten Ausstellungshallen oder im Freien stattfindet. Wenn dann auf die Nies- und Husten-Etikette hingewiesen, auf das Händeschütteln verzichtet wird sowie genügend Möglichkeiten zum richtigen Händewaschen oder -desinfizieren angeboten werden, sei das Risiko nicht größer als in anderen Alltagssituationen.

Folgende Betriebe präsentieren sich in der Ausstellungszeit von 11 bis 17 Uhr oder in der verkaufsoffenen Zeit von 12 bis 17 Uhr: Antisocial Underground Fashion Store, Autohof 24, Studio 8 mit Reha-Sportverband und AOK, Fahrrad Leicht, Netto-Markendiscount mit Bäckerei Krachenfels, Autohaus Schmid (ohne Bewirtung), Fenster Tews.