Es ist abgestaubt. Von links: Zunftmeister Guido Kinzel mit Broatschua, Schantle, Hexe, Hansel, Narro, zweiter Vorsitzender Andreas Fischer, davor die Bibbele mit ihrem Broatschuabauer (Mitte) Foto: Vögele Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnetseröffnung: Tänzerinnen der Fantagarde als Küken / Abgestaubt bis der graue Star weg ist

Vöhringen. Das Narrenheim platzte an Dreikönig aus allen Nähten, denn diese Fasnetseröffnung wollte sich keiner entgehen lassen. Der Vöhringer Elferrat mit Zunftmeister Guido Kinzel überraschte die Anwesenden mit der Darstellung der Sage vom Broatschua, der mit seinem breiten Schuh ein ganzes Gelege mit Henne samt sieben Küken, in Vöhringen Bibbele, zertrat. Der Narrenmarsch begann, das akustische Zeichen für Aufmerksamkeit.

Die Hälse streckten sich, denn herein wackelten die gelben Bibbele mit großen Schnäbeln, verfolgt von ihrem imposanten Broatschua (Martin Stede). Von dem drohte ihnen jedoch keine Gefahr wie in der Sage. Die trug Kinzel zu aller Erheiterung vor. Die Bibbele, Tänzerinnen der Fantagarde, fühlten sich sichtlich wohl, und die Zuschauer hatten ihren Spaß. Entlaufen konnte auch keines, so dicht war das Hühnergatter der Zuschauer.

Im Gefolge der Sagenfiguren waren die übrigen Narrenfiguren. Sie mussten natürlich gründlich abgestaubt werden. Zu diesem Ereignis hatten sich die Elferräte wieder in Schale geschmissen.

Entsprechend den gereimten Anweisungen von Kinzel bearbeitete der zweite Vorsitzende, Andreas Fischer, die Gesichter mal sanfter, mal gründlicher. Am nötigsten bedurfte die Hexe der Reinigung, ihre Runzeln wollten partout nicht verschwinden, sie stellte sogar noch den wettergegerbten Broatschua, den bäuerlichen Schantle und das dickbackige Hansele in den Schatten. Manierlich und sorgsam wurde gearbeitet, bis selbst "der graue Star" in den Augen weg war und der Mund nur so glänzte. Gerne wäre man so ein Narro gewesen, denn seine Behandlung kam eher einer Gesichtsmassage gleich.