Auch "Der Joshi und seine Crew" gehörten zum Line-Up. Foto: Fahrland

Rockzone: Live-Auftritte markieren Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe von Tobias Kaufmann.

Vöhringen-Wittershausen - "Eine geile Party" wollten sie feiern, die Akteure der ersten "Rockzone" in Wittershausen. Und genau das ist ihnen auch gelungen. Künstler und Fans rockten auf und vor der Open-Air-Bühne im Gewerbegebiet.

Den Ausklang übernahmen die WAFA-DJ’s. Veranstalter Tobias "Tobse" Kaufmann zieht ein positives Fazit und ist motiviert für die Zukunft. Eine Fortsetzung soll es im nächsten Jahr auf jeden Fall geben. Kaufmann hat schon entsprechende Pläne, möglicherweise die Ausweitung auf drei Tage: "Am Freitag Elektro, am Samstag Rock und am Sonntag Workshops in der Schlagzeugschule" fasst er seine Vision für 2015 zusammen. Erleichtert zeigte er sich auch darüber, dass die Rockzone so friedlich verlaufen ist. Alle, von den Bands bis zum Publikum, seien zufrieden. "Darauf können wir aufbauen."

In diesem Jahr fungierte die Rosenfelder Band "Back to my chord", kurz BTMC, als Opener und wartete mit Eigenproduktionen wie "Falling out of the line" auf, das auch auf ihrem ersten Album zu finden ist. Improvisation war gefragt, da Leadsängerin Cindy aufgrund von Stimmbandproblemen zum Schweigen gezwungen war. Glücklicherweise konnten Schwester Jenny und André Hirt für die ansonsten fünfköpfige Band die Gesangsparts im leicht gekürzten Bühnenprogramm übernehmen. Auch Kaufmann höchstpersönlich griff schon zum Festivalauftakt zum Mikrofon und stellte seine Vielseitigkeit unter Beweis.

Richtig gut drauf waren "Der Joshi und seine Crew", eine Vier-Mann-Band aus Waldshut-Tiengen. Sie präsentieren nach eigenen Angaben inzwischen "Musik, die sich endlich in eine Schublade stecken lässt", nämlich deutschen Pop-Rock. Die Themen waren weit gespannt und reichten über Verliebtheit, Sex, Sehnsucht und Trennungsschmerz bis hin zu einem hässlichen Pullover. Die Chemie stimmte einfach zwischen den zwei Frontmännern, Bandgründer Joshi und Christian "Rombini" Rombach, die sich in kurzen, humorvollen Dialogen die Bälle zuspielten, um ihre Titel anzukündigen.

Härter wurde die Gangart mit Hauptact "Crekko" aus Freudenstadt. Die drei Männer boten eine energiegeladene Live-Performance mit eigenen, englischen Titeln. Seit mehr als zehn Jahren stehen sie gemeinsam auf der Bühne, und das spürt man: Marco Selter als Sänger und Gitarrist, Klaus Asbach am Bass und Schlagzeuger Philipp Wolff sind ein eingespieltes Trio und lockten das Publikum routiniert aus der Reserve.

Die "Nachtschicht" – den angekündigten Late-Night-Act – übernahm Kaufmann selbst. Unter diesem Namen präsentierte er gemeinsam mit Drummer Severin Gasteiger sein neuestes Projekt. Leidenschaftlich, entrückt und doch ganz bei sich selbst, hoch konzentriert, so erlebten die Rockfestivalbesucher den Profi-Musiker Gasteiger am Schlagzeug und Kaufmann in der Rolle des DJ’s.

Haargenau abgestimmt war zwischen den beiden, was wann passieren sollte. Entsprechend lang war auch der Vorlauf beim Soundcheck, bis die Bühnentechnik perfekt eingestellt war. Und es hat sich gelohnt. Fürs Publikum und für das "Nachtschicht"-Duo Kaufmann/Gasteiger, die vom Fleck weg für eine Veranstaltung im nächsten Jahr gebucht wurden. Auch eine Clubtour durch Deutschland ist geplant.

Ob mit der Percussion Group "Drumming Roots" oder mit der Formation "Nachtschicht", als Veranstalter mit seinem Label Triple T Event oder mit Schlagzeugschule und Tonstudio, man wird noch viel hören von "Tobse" Tobias Kaufmann.