Seniorchef Alfred Schmid und seine Frau Gisela übergaben das Autohaus in Vöhringen ihrer Tochter Anke Jäger, die zusammen mit ihrem Mann Markus Jäger jetzt die Geschäfte führt. Mit auf dem Bild sind Luca und Nils. Foto: Steinmetz

Alfred Schmid übergibt Firma seiner Tochter Anke Jäger. 16 Mitarbeiter werden in Vöhringen beschäftigt.

Vöhringen - Generationswechsel im Autohaus Schmid in Vöhringen: Alfred Schmid hat den Betrieb seiner Tochter Anke Jäger übergeben. Zusammen mit ihrem Mann Markus Jäger will sie die Firma wie bisher fortführen.

 

Anke Jäger hat sich nach einer kaufmännischen Lehre an der KfZ-Schule in Calw zur Betriebswirtin weitergebildet. Ihr Mann, Kraftfahrzeugmechaniker und ebenfalls KfZ-Betriebswirt, ist als Prokurist für die Betriebsabläufe und den Verkauf zuständig.

Die Firmengeschichte beginnt mit Alfred Schmid sen., der 1950 in der Vöhringer Schillerstraße ein Transportgewerbe mit Werkstatt anmeldete.

Bis 1960 hatte er eine NSU-Vertretung, danach kam der Werkstattvertrag mit Ford und drei Jahre später der Haupthändlervertrag mit dieser Automarke zustande. Damit ging es steil bergauf. Die bestehende Werkstatt, in der sich heute das Büro befindet, musste erweitert werden. Fünf Reparaturplätze kamen im Anbau dazu. Bis zu 400 Neufahrzeuge konnten jährlich verkauft werden.

In den 1970er-Jahren wurde eine Karosseriewerkstatt mit angeschlossener Lackiererei gebaut. "Wir hatten ein Einzugsgebiet von Ebingen bis Talheim bei Horb", sagt Alfred Schmid, der 1980 von seinem Vater das Autohaus übernommen hat. Der Neubau einer Ausstellungshalle für die Neuwagen folgte 1984.

Alfred Schmid hatte im elterlichen Betrieb Kraftfahrzeugmechaniker gelernt. Damals war die Technik einfach, inzwischen steckt in einem Wagen viel Elektronik und Computertechnik. So hat sich auch das Berufsbild vom Mechaniker zum Mechatroniker gewandelt.

Schmid legte großen Wert darauf, selber auszubilden. Jährlich beschäftigt das Autohaus zwei bis drei Lehrlinge. Zuletzt wurde es aber immer schwieriger, geeignete Auszubildende zu finden. Voraussetzung für die Ausbildung zum Mechatroniker ist ein Realschulabschluss oder zumindest ein guter Hauptschulabschluss.

Alfred Schmid baute die Werkstatt zu einem "Allroundbetrieb" aus, der von der Windschutzscheibenreparatur bis zum Karosseriebau alle Arbeiten rund ums Auto ausführen kann. Dabei setzte er vor allem auf Werkstattqualität. Darauf führt er es zurück, dass auch schwierige Zeiten überstanden werden konnten.

Mit 63 ging Schmid jetzt in den "Halbruhestand", denn natürlich hilft er nach wie vor in der Firma aus. Aber jetzt hat er mehr Zeit, sich um seine Enkel Luca und Nils zu kümmern.

Nach wie vor tourt der Senior mit einer Harley Davidson vier Wochen lang durch die USA und Kanada, zuletzt wieder im Juni/Juli. Alfred Schmid ist auch ein leidenschaftlicher Oldtimer-Fan. In seiner Sammlung befindet sich unter anderem ein Ford Baujahr 1920. Außerdem ist er Vorsitzender der SG Vöhringen.

Das Autohaus Schmid hat heute 14 Mitarbeiter und zwei Auszubildende. Eine Aussiedlung ins Gewerbegebiet ist kein Thema, zumal es am bisherigen Standort genug Erweiterungsmöglichkeiten gibt. Anke und Markus Jäger blicken optimistisch in die Zukunft. Ford baue immer stärker auf seinen Standort in Deutschland. "Unsere Produkte stimmen", betonen sie.