Wieder und wieder wird die Halle aus den 1930er-Jahren besucht. Klar ist: Man müsste für eine Weiternutzung Geld hineinstecken. Viel, möglicherweise sehr viel Geld. Dem Gemeinderat ist das Risiko zu hoch. Foto: Schnekenburger

Vöhringer Gemeinderat schließt sich der Empfehlung des Arbeitskreises an. Kostenplan bis 5,7 Millionen Euro steht.

Vöhringen - Die Gemeinderatssitzung am Montagabend bedeutete das Aus für die alte Vöhringer Halle. Egal ob Mehrzweck- oder Zwei-Hallen-Konzept: Der Bau aus den 1930er-Jahren wird dabei keine Rolle mehr spielen.

Es ist der nächste Schritt auf einem langen Weg, der noch ein ganzes Stück weit reichen wird, auf dem ein neues Hallenkonzept für Vöhringen aber immer greifbarer wird. Nachdem drei mit städtebaulichen Vorstudien beauftragte Architekturbüros ihre Ideen – nebst zu erwartenden Kosten – vorgetragen hatten, war klar, dass Abspecken angesagt sein wird. Und immer mehr verdichtete sich der Eindruck, dass die Idee, die alte Halle als Veranstaltungshalle in ein Konzept zu integrieren, zwar nicht grundsätzlich falsch, doch kostenmäßig kaum wägbar wäre. Schließlich hat sich auch der Arbeitskreis zusammengesetzt und sich für die Varianten Mehrzweckhalle oder Neubau zweier verbundener Hallen ausgesprochen.

Neben der Wundertüte, die im Fundament der alten Halle lauert und den notwendigen Kosten der Ertüchtigung der aufgehenden Gebäudeteile hatte vor allem der Grundriss den Ausschlag gegeben. Für Veranstaltungen sei der Schlauchcharakter mit Bühne an der Stirnseite wenig geeignet, so die Meinung im Arbeitskreis, die Thomas Prügel auch im Gemeinderat noch einmal vortrug.

Bürgermeister Stefan Hammer hat sich unterdessen Gedanken zur Finanzierung gemacht. Ein Teil des Überschusses aus dem Haushaltsjahr 2012 von 1,2 Millionen Euro plus zu erwartender, bislang nur teilweise oder noch nicht bedachter Förderung liefern die Mittel, die nötig sind, um von bisher avisierten 4,5 Millionen Euro einen Kostenrahmen auf bis zu 5,7 Millionen Euro aufzustocken. Das alles, betont Hammer, ohne andere Vorhaben in der mittelfristigen Finanzplanung zu beeinträchtigen.

Zu bedenken ist bei dieser Summe nicht nur der Bau nebst Außenanlagen, sondern auch ein Architektenwettbewerb. Dieser wird zwar wenig anderes bringen als die bisher bekannten Vorschläge, man könnte darauf verzichten und stattdessen beschränkt ausschreiben, meinte etwa Andrea Kopp, doch ist der Wettbewerb bei den in Rede stehenden Honoraren schlicht vorgeschrieben. Zusammen mit der Projektsteuerung, die die Verwaltung selbst nicht leisten kann, soll er laut Planung 200.000 Euro kosten.

Dringend angeregt wurde dennoch, Besichtigungen von Hallen in der Region anzubieten. Man will ein Gespür dafür bekommen, wie die Bauten heutzutage aussehen, wie die Ausstattung sind, welche Materialien wie wirken und wie die Hallen funktionieren.