Auf einem Spielplatz in Vöhringen stehen Kerzen zum Gedenken an den 17-Jährigen. Foto: dpa

Tödliche Messerattacke in Vöhringen: Polizei nimmt gewalttätigen 15-Jährigen fest. Streit um Mädchen als Ursache.

Vöhringen - Im Streit um ein Mädchen soll ein 15-Jähriger einen zwei Jahre älteren Jugendlichen erstochen haben. Nach dpa-Informationen vom Donnerstag hatten sich der mutmaßliche Täter und das spätere Opfer in der Nähe des Industriegebietes von Vöhringen verabredet, um den Zwist am Mittwochabend zu klären. Dort versetzte der 17-Jährige den Angaben nach dem jüngeren Kontrahenten zunächst einen Schlag. Der 15-Jährige zückte demnach anschließend ein Taschenmesser und stach dreimal auf das Opfer ein. Dabei verletzte er die Halsschlagader.

Der 17-Jährige wurde noch am Tatort notärztlich versorgt und anschließend in eine Unfallklinik eingeliefert. Dort verstarb er noch am Abend infolge der Schwere der Stichverletzungen. Die Polizei konnte den Tatverdächtigen kurz danach in der Wohnung seiner Eltern festnehmen und die Tatwaffe sicherstellen.

Der Jugendliche soll bereits durch Gewalt gegen seinen Vater und Widerstand gegen Polizisten aufgefallen sein. Außerdem ermittelte die Polizei den Informationen nach gegen beide Männer unter anderem wegen Handels mit Cannabis. 

Polizeiangaben zufolge befindet sich der 15-Jährige in Untersuchungshaft.

Seite 2: Tödliche Gewalttaten unter Jugendlichen

Immer wieder kommt es zwischen Jugendlichen zu Gewalttaten mit tödlichem Ausgang. dpa dokumentiert einige Taten der vergangenen Jahre: 

Februar 2010: Ein 18-Jähriger und sein 14-jähriger Komplize töten in Ebhausen (Kreis Calw) kaltblütig einen 15-Jährigen. Der Haupttäter würgte das Opfer mit einer Kordel bis zur Bewusstlosigkeit und fügte ihm danach rund 30 Messerstiche in Genick und Hals zu. Die beiden Täter werden im Dezember 2012 zu Jugendstrafen verurteilt.

August 2007: Der Schüler Yvan Schneider (19) wird von einer 16- jährigen Bekannten auf eine Wiese in der Gemeinde Kernen im Rems- Murr-Kreis gelockt. Dort wird er von ihrem eifersüchtigen Geliebten und dessen Freund mit Baseballschlägern traktiert und zu Tode getreten. Die beiden 18 Jahre alten Hauptangeklagten werden zu jeweils zehn Jahren und die junge Frau zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt.

November 2007: Ein 16-Jähriger aus Ludwigsburg wird im Stuttgarter Schlossgarten von einem gleichaltrigen Jugendlichen erstochen. Hintergrund ist ein Streit zwischen zwei Gruppen. Im Verlauf der Schlägerei zückt einer der Jugendlichen ein Messer und rammt es seinem Kontrahenten in die Brust. Er stirbt später im Krankenhaus.

Dezember 2003: In Heidenheim sterben bei einer brutalen Messerattacke gleich drei Jugendliche. Ein 17-Jähriger hatte nach einer Auseinandersetzung vor einer Discothek auf drei Jugendliche im Alter von 15, 16 und 17 Jahren mit einem Messer eingestochen. Alle drei Opfer sterben noch am Tatort.