Die "Neuen Wiesen" liegen zwischen dem Rotholzweg (vorne) und der Bebauung Panoramastraße (hinten). Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Rat: "Neue Wiesen" beschlossen / 848 000 Euro Kosten

Vöhringen. Den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan "Neue Wiesen, 1. Änderung" und den Ausschreibungsbeschluss zur Erschließung dieses Neubaugebiets fasste der Gemeinderat am vergangenen Montag. Außerdem wurden die Bauvorschriften beschlossen.

Entstehen wird eine dreireihige Wohnbebauung mit 13 Plätzen für Einzel- und Doppelhäuser sowie drei Plätzen für Geschosswohnungsbau am östlichen Rand. Die Ausschreibung soll im März erfolgen, die Auftragsvergabe im Gemeinderat am 29. April. Diesen Zeitplan nannten Bürgermeister Stefan Hammer und das Büro Gfrörer aus Empfingen. Dessen Mitarbeiter Jana Walter und Ulrich Fechner erläuterten die Einarbeitung der eingegangenen Stellungnahmen in den Bebauungsplan nach der erneuten Offenlage. Zehn Meter Abstand liegen zwischen der Baugrenze und der Bestandsbebauung der Panoramastraße. Eine Grenzbebauung sei aufgrund der Pflanzbindung nicht zulässig.

Erhöhten Aufwand bedeutete die wasserschutzrechtliche Aufarbeitung. Durch das Baugebiet verläuft der Rotholzbach, der anfallendes Oberflächenwasser über einen Regenwasserkanal aufnehmen muss und laut Vorgabe des Wasserwirtschaftsamts stellenweise aufgeweitet wird. Die Verdolungen an den Bachüberquerungen müssen mit 1,20 Meter Durchmesser einem 100-jährlichen Regenereignis angepasst sein. Entlang führt ein Fußweg mit Schotterrasen als Pflegezugang und Leitungstrasse für Kanäle. Etwas über dem aktuellen Niveau wird die Erschließungsstraße liegen, die vom Rotholzweg abzweigt. Dieser wird bis zum Ende des Baugebiets ebenfalls auf sechs Meter verbreitert und verjüngt sich danach wieder zum Feldweg mit vier Metern.

Zwischenzeitlich erfüllt wurde die Forderung der Naturschutzbehörde nach einem öffentlich-rechtlichen Vertrag zum Magerwiesenausgleich. Ergänzt wurden Hinweise zur möglichen Lärmemission durch das Gewerbegebiet Rotholz. Die schalltechnische Untersuchung zur L 409 ergab keine Notwendigkeit aktiver Schallschutzmaßnahmen. Für die südöstliche Ecke werden künftigen Eigentümern passive Maßnahmen wie Schallschutzfenster und fensterunabhängige Lüftungseinrichtungen der Schlafräume empfohlen.

Auf Nachfrage von Thomas Prügel zur Belastbarkeit der vorgestellten Zahlen angesichts von Preissteigerungen der Baubranche gab Fechner an, die Kostenberechnung sei "immer eine Gratwanderung". Eine Preisentwicklung wie seit März 2018 habe er in 30 Berufsjahren noch nicht erlebt. Die Kosten seien aktualisiert worden. 753 000 Euro Brutto teilen sich auf in 364 000 Euro für Ingenieurbauwerke und 389 000 Euro für Verkehrsanlagen plus zwölf bis 15 Prozent Baunebenkosten. Mit Planungskosten wurden insgesamt 848 000 Euro kalkuliert. Im Haushalt sind 800 000 Euro eingestellt. In der Ausschreibungssumme nicht enthalten ist die Straßenbeleuchtung.

Für die Beschaffung und Installation der Lichtmasten mit LED-Technik zeichnet der Bauhof verantwortlich. Aus dem Gremium wurde angeregt, zeitgleich die Beleuchtung im Gebiet Rotholz zu ergänzen. Stefan Hammer riet allenfalls zu einer "qualitativen Verbesserung", warnte jedoch außerhalb des Bebauungsplans "Neue Wiesen" vor dem Charakter einer Neuerschließung, die die Gemeinde zulasten der Anlieger zur Erhebung von Erschließungsbeiträgen verpflichten würde.