Rund 30 Kräfte von verschiedenen Rettungs- und Hilfsorganisationen suchen am Freitag rund um die Linachtalsperre nach dem Vermissten. Sie können ihn jedoch nicht ausfindig machen. Foto: Eich

Vermisstensuche an Linachtalsperre mit Rettungshunden, Bergwacht und Polizihubschrauber. Mit Video

Vöhrenbach - Seit Mittwoch wird ein 52-Jähriger vermisst. Sein Fahrzeug wird schließlich an der Linachtalsperre in Vöhrenbach gefunden – doch hier verliert sich die Spur des Mannes. Was ist mit ihm passiert?

Leicht Nebelschwaden ziehen über dem See, während sich die angrenzenden Berge im Wasser spiegeln – Idylle pur an der Linachtalsperre. Doch diese Idylle wird am Freitagmorgen vom dröhnenden Geräusch eines sich nähernden Hubschraubers gestört, kurz darauf fliegt der Polizeihubschrauber "Bussard" über die Sperre. Zu diesem Zeitpunkt sind mehr als 24 Stunden vergangen, seit dem der Mann von seiner Frau vermisst wird. Was war zuvor passiert?

Handy wird geortet

Nach Angaben von Wolfgang Schyle, Einsatzleiter der Kriminalpolizei Villingen, wurde der Mann – der nach Informationen unserer Zeitung aus Brigachtal kommt – am Donnerstagmorgen von seiner Frau als vermisst gemeldet. Sie hatte zuvor erfahren, dass der 52-Jährige nicht zur Nachtschicht erschienen war. "Aufgrund der besondere Umstände haben wir deshalb eine Suche nach dem Vermissten eingeleitet", berichtet Schyle bei den Suchmaßnahmen vor Ort im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn seinen Angaben zufolge können auch gesundheitliche Probleme nicht ausgeschlossen werden.

Die Schwierigkeit war zunächst jedoch, Anhaltspunkte zum Aufenthaltsort des Mannes zu gewinnen. In diesem Fall konnte anhand einer Handyortung festgestellt werden, dass das Mobiltelefon zuletzt im Bereich Vöhrenbach aktiv war. Das zuständige Revier in St. Georgen begann sofort nach der Suche – eine Streife entdeckte schließlich das Fahrzeug an der Linachtalsperre.

Doch wie lange stand es dort bereits? Schyle: "Wir haben Informationen von einem Straßenwart erhalten, dass das Auto schon am Mittwochabend dort stand – das ist bislang jedoch nicht verifiziert." Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich der Mann in einer hilflose Lage befindet, wurde noch in der Nacht auf Freitag eine Suchaktion gestartet. Gegen 3 Uhr begannen mehrere Rettungshundestaffeln aus dem Bereich Villingen, Donaueschingen und Freiburg schließlich bei Minusgraden mit den Maßnahmen. Die Hunde nahmen dabei eine Fährte auf – die Spur verlor sich jedoch im Bereich des Sees. Gegen 4.30 Uhr brach man die Suche vorerst ab.

Der Polizeihubschrauber, der sowohl in der Nacht als auch am Freitagmorgen die Uferbereich und den See absuchte, konnte aus der Luft ebenfalls keine Hinweise auf den Verleib des Mannes entdecken. "Da wir ausschließen möchte, dass er irgendwo hilflos liegt, haben wir uns dazu entschlossen, bei Tag nochmal mit Hunden nach dem Vermissten zu suchen", berichtet der Kriminalbeamte.

Hoffnungen schwinden

Gegen 13.30 Uhr wurde deshalb die gesamte Maschinerie wieder in Gang gesetzt: Die DRK-Ortsvereine Vöhrenbach und Furtwangen, der Malteser Hilfsdienst, die Bergwacht-Ortsgruppen aus Furtwangen und Wutach und mehrere DRK-Rettungshundestaffeln – mit Flächensuch- und Mantrailerhunden – rückten an und suchten mit über 30 Einsatzkräften den gesamten Bereich rund um die Linachtalsperre ab. Dabei kamen mit dem neuen geländetauglichen Allrad-Quad ein Spezialfahrzeug der Bergwacht Furtwangen zum Einsatz. Koordiniert wurde dieser von der DRK-Kreisbereitschaftsleitung.

Doch ohne Erfolg. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Suchaktion schließlich von der Polizei abgebrochen. Damit schwinden die Hoffnungen, den Mann – rund 48 Stunden nach seinem Verschwinden – noch lebend zu finden. Am Montag, so der bisherige Stand, sollen Taucher im See nach dem Vermissten suchen.