Neu verpachtet wurde bei der Versammlung der Langenbacher Jagdgenossenschaft, im Bild der Vorsitzenden der Jagdgenossenschaft Hubert Thoma sowie die beiden Schweizer Neupächter Chasper Freiberger und Bernhard Wyss (von links), der Jagdbogen Langenbach-West. Foto: Hummel Foto: Schwarzwälder Bote

Genossenschaft: Jägern fehlt Nachwuchs

Vöhrenbach (mhu). Die Neuverpachtung des Jagdbogens Langenbach-West sowie die sich immer stärker zuspitzende Problematik der Wildschweine und der durch sie verursachten Schäden sorgten für lebhafte Diskussionen bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Jagdgenossenschaft Langenbach.

Eine Neuverpachtung des Jagdbogens Langenbach-West mit einer Fläche von 209 Hektar wurde nach dem Tod des bisherigen Pächters erforderlich. Neue Pächter sind die beiden Schweizer Chasper Freiberger aus Graubünden und Bernhard Wyss aus dem Kanton St. Gallen.

Beiden neuen Pächter ist die Raumschaft Oberes Bregtal nicht unbekannt, da sie hier bereits ein Revier bejagten. Unterstützt werden die beiden Pächter durch Bernd Fehrenbach aus Neukirch. Generell hätten die Mitglieder der Jagdgenossenschaft zwar eine Verpachtung an ortsansässige Jäger bevorzugt, doch fehlt es dafür am entsprechenden Nachwuchs. Mit der jetzt gefundenen Lösung, bei welcher ein regionaler Jäger unterstützend beteiligt ist, konnte man sich in der Versammlung arrangieren. Dem für fünf Jahre gültigen Pachtvertrag wurde einstimmig zugestimmt. Für lebhafte Diskussionen sorgte die sich immer mehr zuspitzende Wildschweinproblematik. Deutlich zugenommen haben die durch das Schwarzwild verursachten Schäden im vergangenen Jahr. Etliche Flächen wurden teilweise mehrfach heimgesucht und stark geschädigt. Verpächter und Pächter sind nicht mehr in der Lage, die Schwarzwildschäden finanziell zu schultern wie aus den Wortmeldungen der Versammlung zu entnehmen war. Neben den Kosten sind auch der Ausfall der Futterernte, der Arbeitsaufwand bei der Wiederherstellung der Flächen sowie die Gefährdung durch Unebenheiten bei der Wiederinstandsetzung kritische Folgen der Schwarzwildschäden. Ralf Pietrek, Jäger und Pächter des Jagdbogens Langenbach Ost, schätzt die Anzahl der Wildschweine auf der Gemarkung auf 80 bis 100 Tiere aufgeteilt in fünf bis sechs Rotten. Dabei sind die Tiere äußerst schwer aufzuspüren und zu bejagen. Neben der Tatsache, dass Wildschweine nachtaktiv sind, wechseln sie auch oft, schnell und unberechenbar ihre Aufenthaltsorte. Zwar haben sich die Abschusszahlen bei Wildschweinen im Bereich der Jagdgenossenschaft Langenbach von drei Tieren im Jahr 2016 auf 16 Tiere im Jahr 2017 deutlich erhöht. Dennoch ist es laut Versammlungsmitgliedern mit den derzeitig zur Verfügung stehenden Mitteln nicht möglich, die Wildschweine auf einen kontrollierbaren und vertretbaren Bestand hin zu bejagen. "Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen", verdeutlicht der Vorsitzende der Langenbacher Jagdgenossenschaft Hubert Thoma die Situation. "Wir brauchen ein Schwarzwildmanagement. Beim Wolf ist dies ja auch möglich", so seine ergänzende Ausführungen. Neben der Neuverpachtung und der Wildschweinproblematik berichtete Hubert Thoma unter anderem noch über die sonstigen Aktivitäten der Jagdgenossenschaft. Bei den Abschusszahlen konnte er für 2017 neben den 16 Wildschweinen von 34 Tieren Rehwild, 16 Füchsen und drei Dachsen auf den 472 Hektar der Jagdgenossenschaft Langenbach berichten.