Die Herren der Burgzunft legen einen Schuhplattler auf Parkett. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Vier Stunden buntes Programm beim Hammereisenbacher Zunftball

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Vier Stunden abwechslungsreiche Unterhaltung bot die Burgzunft Hammereisenbach ihren Gästen beim Ball in der Festhalle am Freitagabend. Sehr stark vertreten beim Programm war die Zunftjugend.

Begrüßt wurden die Gäste von der Vorsitzenden Praxedis Dorer, bevor dann der diesjährige Zunftmeister Patrick Preisinger die Regie übernahm. Für die musikalische Umrahmung beispielsweise mit Narrenmarsch und Badner Lied sorgte der Musikverein Hammereisenbach unter der Leitung der "Fasnet-Dirigentin" Bianca Willmann.

Ebenso gehört zum Zunftball der Narrentanz, in dem die Burgnarren das Erwachen der Fasnet darstellen. Durch das Programm des Abends führten dann ein Bauer (Rolf Dorer) und eine Reporterin der FAZ (Praxedis Dorer) die in Hammereisenbach nach einer heißen Story aus der Landwirtschaft suchte.

Die erste Geschichte war das letzte "Hirtemaidli" (Elsbeth Benz), die in dieser Rolle einiges zu erzählen hatte. Zum einen war dies Erinnerungen an die Arbeit als Hirte auf dem Bauernhof, aber auf der anderen Seite verschiedene Geschichten aus dem Dorf. So verdächtigte man den Sportverein, im vergangenen Jahr den Narrenbaum umgesägt zu haben, doch es war die Feuerwehr aus Vorsicht vor einem Sturm. Amüsant auch die Geschichte vom im Schnee stecken gebliebenen Allrad-Fahrer des Musikvereins. Ganz besonders wünschte sich das "Hirtemaidli", dass nach mehr als 40 Jahren die Burgzunft Hammereisenbach endlich einen eigenen Narrenmarsch bekomme.

Besonders stark beteiligt am Programm war die Jugend, die nun als Mägde und Knechte eine Schlager-Gesangsnummer präsentierten, entsprechend untermalt durch Spielszenen wie beim "Im Traktor vor mir fährt ein Bauer", "Süße, ich schlepp dich mit dem Trecker ab" oder der "Schwarzwald-Marie".

Zunftjugend begeistert mit frechen Sketchen

Für eine Tanznummer hatte die Jugend ein eigenes Video produziert, in dem in freier Natur das Erwachen der Burgnarren zu Beginn der Fasnet dargestellt wurde, bevor die Jugendlichen dann ihren flotten Tanz auf der Bühne präsentierten. Und auch am Ende des Programms gab es noch einmal einen Tanz der Zunftjugend unter dem Motto "Bäuerin und Bauer".

Gelungen war ein Sketch der Jugend, indem sie ihre Vereinskollegen auf die Schippe nahmen: mit dem Konterfei der Zunft-Prominenz vor dem Gesicht spielten sie eine Fahrt der Zunft zum Narrentreffen, natürlich mit Rolf Haase am Steuer des Busses. Dabei sorgten sie mit der perfekten Charakterisierung der Zunftsführung für sehr viel Heiterkeit.

Noch einmal einen Tanz gab es an diesem Abend, dieses Mal von den Herren der Burgzunft, die einen zünftigen Schuhplattler auf die Bretter legten. Kuriose Szenen spielten sich dann "im Kino" ab: man erlebte eine Reihe von sehr schrägen Kino-Zuschauern, die mit den jeweiligen Nebenmann/-Frau zur Erheiterung der Zuschauer manches Problem hatten.

Und auch noch einmal eine Büttenrede stand auf dem Programm: Bruno Honeck hatte wieder zur Erheiterung der Gäste einiges aus dem Dorfgeschehen zu erzählen. Daher am Ende auch seine klare Aufforderung an die Hammereisenbacher: "Stellt im nächsten Jahr nicht so viel an, dann kann ich bei der nächsten Fasnet auch nicht so viel erzählen!"

So erzählte er vom Glühwein in einem Glühweinkessel, der allerdings statt im Glas auf dem Boden landete, weil vergessen wurde, den Zapf zu schließen. Oder ein Besuch im Nachbarland Schweiz für die Basler Fasnacht, der für manchen der Teilnehmer sehr teuer wurde. Ein anderer Kandidat hatte den Aufsatz auf der Haarschneidemaschine vergessen und sich gleich eine kahle Schneise in die Haare geschnitten, da blieb nichts anderes übrig wie eine ganze Glatze. Und schließlich wurde eine Hammereisenbacher Bürgerin sogar noch vorbestraft, weil sie eine nicht angemeldete Wurstkonserve nach Australien einführen wollte.

Den ganzen Abend über war auf jeden Fall die Stimmung in der Hammereisenbacher Festhalle hervorragend, es wurde auch viel gesungen und geschunkelt und auch nach dem Ende des Programms ging es noch lange Zeit fröhlich weiter.