Ein rot-weißes Absperrband grenzt den Zugang zu dem alten Bauernhof ab, in dem es am Samstag einen Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung gab. Foto: Reutter

Polizei-Pressesprecher schildert möglichen Hergang des Schwelbrands. Hausbesitzer hat nicht fahrlässig gehandelt.

Vöhrenbach - Ein paar Scherben und einige Eisplatten vor dem alten Bauernhaus erinnern an den Brand und die Löscharbeiten vom Samstagmorgen. In dem abgelegenen Anwesen am Ursbachweg in Vöhrenbach war am Samstag eine Hundertschaft an Feuerwehrleuten im Einsatz.

Nach dem jetzigen Ermittlungsstand der Polizei war Ursache für die Rauchentwicklung ein Schwelbrand, ausgelöst durch einen Kaminofen. Der Eigentümer habe das leer stehende Haus gegen die derzeit herrschenden eisigen Temperaturen schützen wollen, um einem Schaden an Gebäude und Rohrleitungen vorzubeugen, erklärt Polizei-Pressesprecher Dieter Popp den Hergang. Deshalb habe er den Kaminofen angezündet und das Haus wieder verlassen. Als er am Samstagmorgen gegen 9 Uhr zurückgekommen sei, habe er die Rauchentwicklung bemerkt und einen Notruf abgesetzt.

Auch wenn der Kaminofen einige Zeit unbeaufsichtigt war, sieht die Polizei darin kein Fehlverhalten des Eigentümers. Popp vergleicht das mit einer laufenden Zentralheizung, wegen der ein Hausbewohner ja auch nicht ständig vor Ort sein müsse.

Nach Erfahrungen in ähnlich gelagerten Fällen kann sich Popp die Brandentwicklung wie folgt erklären: Durch das stark ausgekühlte Gebäude und den Kamin sei die heiße Luft des im Ofen angezündeten Feuers noch schneller nach oben gezogen. Dabei hätten Funken mittransportiert werden und sich Glanzruß entzünden können. Vorstellbar sei auch, dass es durch die extreme Kälte und darauffolgende Erwärmung durch das Feuer im Ofen zu Rissen im Kamin gekommen sei, durch die wiederum heiße Gase ins Gebälk dringen und den Schwelbrand auslösen konnten. Der Pressesprecher betont, dass alles müsse nicht so im Fall in Vöhrenbach gewesen sein, könnte aber.

Die Polizei habe die Ermittlungen eingestellt, nachdem es keinerlei Hinweise auf ein Fehlverhalten durch den Eigentümer gebe. Zur Schadenshöhe sei nichts bekannt.

Für die Rettungskräfte war der Einsatz eine besondere Herausforderung (wir berichteten). So war die Bereitstellung von Löschwasser problematisch; es mussten Leitungen zu Löschwasserteichen gelegt werden. Auch brauchte es Zeit, bis der Brandherd in dem stark verrauchten Gebäude entdeckt wurde. "Es stand einige Zeit auf der Kippe, ob wir das Gebäude verlieren", hatte Kreisbrandmeister Florian Vetter vor Ort deutlich gemacht. Doch nach drei Stunden habe "Feuer aus" vermeldet werden können.