Die Werkrealschule in Vöhrenbach soll aufgelöst werden. Archivfoto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Schüler können noch ihren Abschluss machen / Verwaltung und Bürgervertreter enttäuscht

Auch für das kommende Schuljahr 2018/2019 hat der Gemeinderat wieder das Betreuungsangebot vor Unterrichtsbeginn im Rahmen der verlässlichen Halbtagsgrundschule beschlossen.

Vöhrenbach Gleichzeitig musste die Verwaltung berichten, dass vom Regierungspräsidium nun endgültig beschlossen wurde, die Werkrealschule aufzulösen, deren Schüler aber in Vöhrenbach noch ihren Abschluss machen können.

Im laufenden Schuljahr werden beim Betreuungsangebot vor Unterrichtsbeginn aktuell 15 Schulkinder betreut. Bei einer Umfrage bekundeten für das kommende Schuljahr 13 Kinder ihr Interesse. Da die notwendige Mindestteilnehmerzahl erreicht wird, kann die Frühbetreuung aufrechterhalten werden. Betreut werden die Kinder von 7 bis 8.40 Uhr. Zusätzlich gibt es im Rahmen der Nachmittagsangebote eine weitere ehrenamtliche Betreuung durch Jugendbegleiter nach dem Ende der Schule montags bis donnerstags bis 16 Uhr.

Für die Frühbetreuung werden auch künftig 330 Euro pro Schuljahr für das erste und 165 Euro für jedes weitere Kind einer Familie in Rechnung gestellt. Bei der Kostenkalkulation ergab sich bei 13 Schulkindern eine Kostendeckung. Allerdings machte Gunda Kleiser (CDU) dabei ganz deutlich, dass mit diesen Kostenbeiträgen lediglich die Personalkosten verrechnet werden. Selbst ein geringer Überschuss würde hier zu keinem Gewinn für die Stadt führen, denn komplett unberücksichtigt bleiben beispielsweise die Kosten für die Räume wie Heizung, Reinigung und ähnliches mehr. Gleichzeitig schlug die Stadt vor, bei mehr als 15 Kindern eine zweite Betreuungskraft einzustellen. Mehr als 15 Grundschüler seien für eine Betreuungskraft nicht zumutbar.

Albert Schwörer (BWV) machte hier deutlich, dass dieses Angebot durch eine zweite Kraft "richtig teuer" werde. Die Stadtverwaltung räumte ein, dass bei einer zweiten Kraft die Personalkosten durch die Elternbeiträge nicht mehr voll gedeckt werden könnten und die Mehrkosten von der Stadt getragen werden müssten.

Zum Ende der Sitzung bei den Bekanntgaben war die Josef-Hebting-Schule noch einmal Thema. Denn inzwischen haben Schule und Stadtverwaltung als Träger das entsprechende Schreiben des Regierungspräsidiums erhalten, dass die Werkrealschule Vöhrenbach mit Ablauf des Schuljahrs 2017/2018 endgültig aufgelöst wird. Allerdings werde sichergestellt, sofern die Mindestschülerzahlen vorhanden sind, dass die bestehenden Klassen der Werkrealschule noch bis zum Ende der Schulzeit in Vöhrenbach weitergeführt werden.

Peter Hummel (BWV) kritisierte diese Entscheidung als "unerfreulich". Man habe jahrelang gekämpft, ohne etwas zu erreichen. Gunda Kleiser (CDU) ergänzte, dass solche Entscheidungen nicht gerade zur Motivation für bürgerschaftliches Engagement beitragen. Bürgermeister Robert Strumberger schließlich unterstrich diese Meinungsäußerungen, wobei die Gemeinschaftsschule im Rahmen des Politik-Wandels im Land nun wieder nicht mehr die erste Wahl sei.