Crowdfunding: Zwei tote und zwei verletzte Pferde machen Reitschule von Joachim Kurz zu schaffen
Nach dem folgenschweren Zwischenfall auf der Koppel der Kinderreitschule beim Fischerhof vergangene Woche (wir berichteten) zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer für Joachim Kurz ab. Eltern starten eine Crowdfunding-Aktion, um dem Reitlehrer zu helfen.
Vöhrenbach-Hammereisenbach. Bis jetzt ist der Vorfall nicht vollständig aufgeklärt. Selbst die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) aus Freiburg konnte keine letztliche Klärung erreichen. Am Ende war das Turnierpferd von Reitlehrer Joachim Kurz tot – Genickbruch. Ein weiteres Pferd musste wegen der Schwere der Verletzungen eingeschläfert werden, eine junge Stute kämpft mit den Folgen, ein viertes Pferd kam mit leichteren Verletzungen davon und scheint sich gefangen zu haben.
Ein herber Verlust für den Reitlehrer, der eben erst begonnen hatte, die Einbußen aus den Zeiten des Corona-Lockdowns aufzuarbeiten. Dazu kommen hohe Kosten für die Behandlung der überlebenden Pferde. Für einen kleinen Lichtblick wollen die Eltern der jungen Reiterinnen und Reiter sorgen: „Wir wollen Herrn Kurz unbedingt helfen. Ich habe mit meiner Hausbank über ein Spendenkonto gesprochen, die Mitarbeiter haben mir aber abgeraten", so Stefanie Reincke im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Stattdessen riet man ihr, es mit einer so genannten Crowdfunding-Aktion zu versuchen. Sie ist selbst begeisterte Freizeitreiterin mit eigenem Pferd. Eigentlich, so erzählt sie, wollte sie zunächst ihrem älteren Sohn, dem heute sechsjährigen Niklas, das Reiten beibringen. Im Alter von vier Jahren habe er begonnen, mit der eigenen, schon älteren Stute zu trainieren. "Leider war unsere Stute nicht ganz dafür geeignet, dass Kinder auf ihr reiten, so dass Niklas leider einen Sturz erlitten hat. Danach stand er der Reiterei zunächst eher sehr reserviert gegenüber", schildert Reincke. Eher per Zufall erfuhr sie von den Kinderreitkursen bei Joachim Kurz. "Mit Hilfe der Reitschule Kurz konnte mein Kind langsam wieder Vertrauen in die Pferde und das Reiten aufbauen, Joachim Kurz hat mir gezeigt, dass Niklas vor allem Zeit braucht. Er hat ihn regelmäßig mit seiner ruhigen Art und seiner Erfahrung unterstützt", erzählt Stefanie Reincke. Im letzten Ferienreitkurs habe Niklas nun das "Kleine Hufeisen" absolviert. Er ist ein begeisterter Reiter geworden. Sein kleiner Bruder Lukas lernt mit seinen dreieinhalb Jahren ebenfalls das Reiten bei Kurz – er besucht den Bambini-Kurs und auch er ist ein begeisterter kleiner Reiter. Ab dem kommenden Wochenende soll es möglich sein, sich über das BW-Crowd-Programm (www.bw-crowd.de) und einem Button zum Spenden einzuloggen. "Die Spendenaktion möchten wir Eltern unbedingt ins Leben rufen. Jedoch bedarf es dafür etwas Organisation und Zeit, daher wird das erst zum Monatsende möglich sein", so Stefanie Reincke.
Mit den Spenden soll es dem Reitlehrer ermöglicht werden, neben der Beschaffung neuer Pferde auch seine hohen Tierarztkosten zu bezahlen.
