Vöhrenbachs Bürgermeister Robert Strumberger beim Versand des verschlüsselten Schlüssels. Fotos: Heimatgilde Foto: Schwarzwälder Bote

F@s.net 2021: Vöhrenbacher Übergabe an die Heimatgilde flutscht digital – ganz ohne breite Bandnudeln

Das dürfte als echtes Schlüsselerlebnis in die Vereinsgeschichte eingehen: Pandemiebedingt fand auch die Schlüsselübergabe des Bürgermeisters Robert Strumberger an die Vöhrenbacher Narren in diesem Jahr digital statt.

Vöhrenbach. Dabei bewies die Heimatgilde Humor und viel Kreativität: Da die Narren für die Fasnet 2021 kein Prinzenpaar gesucht hatten, sollten eigentlich Prinz Harry und seine Frau Meghan dieses Jahr, stellvertretend für die Narren, den Schlüssel in Empfang nehmen.

Beiden droht der Entzug ihrer Titel vom britischen Königshaus, was sie durch den renommierten Titel des Vöhrenbacher Prinzenpaares wettmachen wollten, wie die Heimatgilde augenzwinkernd mitteilt. "Leider wurden die Reisepläne des ersten britischen Vöhrenbacher Prinzenpaares von der Insolvenz des Flughafens Friedrichshafen durchkreuzt – die Anreise konnte nicht stattfinden", erklärt die Gilde dazu. Gleiches gelte für Jendrik Sigwart, der eigentlich zur musikalischen Umrahmung aus Hamburg anreisen sollte. Der Einzelkünstler, der Deutschland nun beim ESC vertritt, hätte eigentlich corona-konform die Stadtkapelle vor dem Rathaus vertreten sollen.

Auch weitere Punkte im Rahmenprogramm mussten gestrichen werden. Mangels Publikum und Teilnehmern auf den Straßen, war angedacht, die Umzugsbonbons mit der großen städtischen Schneefräse in die Fenster der angrenzenden Häuser zu schleudern. Leider verhinderte hier ein Defekt an der Fräse die Ausführung, bedauert die Heimatgilde.

Nachdem bereits das Ausrufen und die Rückblende auf vergangene Kappenabende digital über die Bühne gingen, hatte man sich dazu entschlossen, auch die Schlüsselübergabe dem Stand der Technik anzupassen.

Seitens der Stadtverwaltung wurde ein photogrammetrischer 3D-Objektscanner entwickelt, der in der Lage sein sollte, den Schlüssel zur Stadt in Originalgröße im Rathaus einzuscannen.

Die Heimatgilde konzipierte parallel dazu einen entsprechenden 3D-Drucker. Durch die aktuellen Versorgungsprobleme in der Halbleiterindustrie und der daraus resultierenden Chipknappheit, konnten jedoch die benötigten Teile nicht rechtzeitig geliefert werden. Auch eine Eilanfrage über Clemens Scherzinger bei Pringles brachte kein positives Ergebnis. Gemeinsam entschieden Stadtverwaltung und Heimatgilde sich dann dafür, die Schlüsselübergabe virtuell und verschlüsselt durchzuführen. Statt den Schlüssel zum Beispiel in einen großen Briefumschlag zu stecken, wurde dieser ressourcenschonend lediglich bildhaft festgehalten und dann aufwändig verschlüsselt.

Da zwischen Rathaus und Haus der Heimatgilde noch kein Breitbandkabel liegt, kamen Bedenken bezüglich der Übertragungsgeschwindigkeit auf. Glücklicherweise ging alles glatt – dem alternativen Einsatz breiter Bandnudeln wurde wenig Chancen auf Erfolg eingerechnet.