Einer der anspruchsvollsten Einsätze der vergangenen Jahre für die örtlichen Einsatzkräfte war der Busunfall im Juni 2018 in Vöhrenbach. Elf Verletzte mussten damals versorgt werden. Foto (Archiv): Eich Quelle: Unbekannt

Gemeinderat: Gesamtkommandant Ralf Heizmann präsentiert Bericht über die Vöhrenbacher Wehr

Einen umfassenden Bericht über die Vöhrenbacher Feuerwehr präsentierte Gesamtkommandant Ralf Heizmann mit seinen Stellvertretern Oliver Schrenk und Andreas Winker in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates.

Vöhrenbach. Nachdem die Versammlungen der Abteilungen und der Gesamtwehr in diesem Jahr nicht stattfinden konnte, wählte er diesen Weg, um Stadt und Gemeinderat sowie die Öffentlichkeit über die Aktivitäten der Feuerwehr zu informieren. "Rückblick – Einblick – Ausblick" überschrieb er diese umfangreiche Präsentation. Gleich zu Beginn verglich er die Feuerwehr mit einem Dienstleistungsunternehmen: die Feuerwehr sei quasi ein Mittelstandsunternehmen mit 185 Beschäftigten und einem großen Kundenkreis, nämlich den Bürgern.

Allzeit bereit

365 Tage im Jahr rund um die Uhr stehe man bereit um "zu retten, bergen, löschen oder schützen". Um dies effektiv, schnell und wirtschaftlich möglich zu machen gebe es viele wichtige Elemente wie ein ausreichender Stand der Technik, bestmögliche Ausbildung und nicht zuletzt die gute Kameradschaft. Mit viel Mühe und Einsatz habe man den heutigen Stand erreicht. Insgesamt haben die Abteilungen aktuell in Vöhrenbach 47, in Hammereisenbach 25, in Urach 26 und in Langenbach 18 aktive Feuerwehrmänner und -Frauen. Dazu kommen 18 Mitglieder Jugendfeuerwehr und 51 der Altersmannschaft. Ralf Heizmann machte deutlich: "Ich bin 2016 mit dem Ziel angetreten, die Abteilungen in eine Feuerwehr Vöhrenbach zusammenzuführen und zeitgemäß und den gestiegenen und veränderten Anforderungen angepasst zu modernisieren. Dieses ist uns im Team zusammen mit meinen Stellvertretern, den Abteilungskommandanten und den Mannschaften gelungen und war der Grund dafür, in diesem Jahr erneut zu kandidieren und daran weiterzuarbeiten."

In den fünfeinhalb Jahren seit seinem Amtsantritt gab es für die Feuerwehr 372 Einsätze, bei denen unter anderem 123 Menschen gerettet werden konnten.

Massiv gefordert war die Feuerwehr dabei vor allem auch 2019 und 2020 bei Sturm und Hochwasser. Aber auch außerhalb dieser Einsätze gibt es viel zu tun: die Kommandanten und deren Stellvertreter sind hier für die Verwaltung jedes Jahr 1800 Stunden im Einsatz. Für die Wartung der Geräte werden 900 Stunden benötigt. Als Ausbilder werden 500 Stunden aufgewendet. Ralf Heizmann machte auch die Vielzahl der Einsatz-Arten deutlich: vom Großbrand eines Gebäudes über Fahrzeugbrand, Verkehrsunfälle bis zum Busunfall, Ausleuchtung des Landeplatzes für den Rettungshubschrauber, Hochwasser und Sturm bis zur Suche nach Vermissten. Immer wieder aktualisiert werden muss der Notfallplan. Beispielsweise habe er erst 2019 in diesem Plan die Möglichkeit einer großen Infektion eingebaut, ein Jahr später war es bereits mit Corona so weit. In dieser Zeit hatte dann absolute Priorität die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft.

Bis heute hat sich auch noch kein Mitglied der aktiven Mannschaften infiziert. Schulungen wurden wesentlich auch online abgehalten. Und nicht zuletzt sind Einsätze mit Infektionsschutz-Masken wie beim Wohnungsbrand in der Schützenstraße (gleichzeitig mit Menschenrettung und Temperaturen von minus 14 Grad) oder beim Flächenbrand auf der Friedrichshöhe eine enorme Herausforderung und Belastung. Angesprochen wurde in der Sitzung auch ganz speziell das schwere Hochwasser im Ahrtal. Dies mache deutlich, so Ralf Heizmann, dass man auch hier wieder entsprechende Planungen und Entscheidungshilfen finden müsse. Aktuell habe man noch keine Richtwerte, ab wann und bei welchen extremen Niederschlagsmengen welcher Alarm ausgelöst werden muss. Dies werde ermittelt.