Besuch aus Rottenburg in Balingen: von links Dekan Pater Augusty, Bischof Gebhard Fürst und Dekanatsreferent Achim WickerFoto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Besuch im Dekanat Balingen

Balingen/Geislingen. Bischof Gebhard Fürst ist zu Gast in der Dekanatskonferenz in Balingen gewesen. Nach der Andacht mit Dekan Pater Augusty Kollamkunnel in der Geislinger St. Ulrichkirche stellte Dekanatsreferent Achim Wicker das katholische Dekanat Balingen vor. In einer ersten Runde berichteten die Vertreter der Kirchengemeinden und Einrichtungen des Dekanats dem Bischof von aktuellen Herausforderungen und Chancen.

Dabei wurde deutlich, dass der Umgang mit der Coronasituation in vielen Bereich schwierige Situationen, aber auch viel Kreativität hervorgebracht hat. Derzeit stehen die Kirchengemeinden vor der großen Herausforderung bei den Kirchenchören, der Jugend- und der Seniorenarbeit wieder zu starten und das zum Teil mit weniger Engagierten. Als sehr wertvoll erwiesen sich die Dienste der Krankenhausseelsorge und Caritas, die vielen Menschen in einer schweren Situation direkt zu Gute kamen.

Bischof Gebhard Fürst bedankte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren großen Einsatz und insbesondere für die vielen Projekte und Aktionen für die Menschen in der Coronazeit und stellte diese unter sein Leitwort "Gott und den Menschen nahe". Neben sozialen Hilfestellungen nannte er hier die persönliche Seelsorge und das Kontakthalten.

Ein großes Anliegen ist dem Bischof der Katholikentag im kommenden Jahr in Stuttgart. Er warb für eine breite Beteiligung und äußerte die Hoffnung, dass der Katholikentag ein erstes großes Glaubensfest nach Corona sein könnte.

Bei Nachfragen zum Diakonat für Frauen sicherte der Bischof seine Unterstützung zu und hofft auf Rückenwind durch den Prozess des Synodalen Wegs. Beim Thema sexueller Missbrauch räumte er schwere Verfehlungen der katholischen Kirche ein und versprach, alles zu tun, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passiere.

Auch beim Thema der Taufe durch Laien sendet der Bischof ein Hoffnungszeichen: Eine Arbeitsgruppe überprüfe das gerade rechtlich, und er stellte eine mittelfristige Lösung in Aussicht. Am Ende bedankte sich Bischof Fürst bei den Pfarrern und Pastoralen Mitarbeitern für deren Engagement und ihren Einsatz für die Menschen vor Ort.