Die Zustände rund um das ehemalige Weinhaus Schunk in der Bertholdstraße in Villingen sorgen schon seit einiger Zeit für Ärger. Die Stadt erklärt nun, was der aktuelle Sachstand bei der Brandruine ist. Foto: Eich

Das Weinhaus Schunk in der Bertholdstraße ist nicht nur ein Schandfleck, sondern behindert auch Radfahrer und Fußgänger. Die Stadt klärt nun über den aktuellen Stand auf.

VS-Villingen - Bald dreieinhalb Jahre ist der Brand in dem ehemaligen Weinhaus, welches zuletzt als Wohnhaus genutzt wurde, her – doch noch immer ist an der Brandruine nichts passiert. Viel mehr sorgt es auch für Behinderungen.

Rückblick. Ende August 2019 herrschte Alarm am Rande der Villinger Innenstadt. Aus dem Mehrfamilienhaus an der Ecke Bertholdstraße/Warenburgstraße schlugen Flammen. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass das Gebäude komplett abbrennt oder auf weitere Häuser übergreift – der Schaden war dennoch groß. Schuld am Brand war ein Handyakku.

Verkehrsbehinderungen wegen Absicherung

Das anschließend unbewohnte Gebäude musste abgesichert werden. Für Verdruss sorgte dabei eine Teilsperrung der Bertholdstraße – in einer der Hauptverkehrsstraßen staute sich währenddessen regelmäßig der Verkehr. Nachdem das beschädigte Gebäude eingerüstet wurde, war eine umfangreiche Absperrung hinfällig.

Drei Monate nach dem Brand erklärte der Eigentümer im Gespräch mit unserer Redaktion, dass er das Mehrfamilienhaus erhalten möchte. Angedacht war dabei, das Gebäude zunächst zu entkernen. Doch es tat sich nichts – auch, nachdem der Eigentümer ein Jahr nach dem Brand versicherte, dass es "endlich mal vorwärts" geht.

Von Mirbach hakt in Sitzung nach

Stattdessen wuchs der Unmut darüber, dass durch das Gerüst der Radweg rund um das Gebäude aufgrund der Engpässe von der Stadt gesperrt werden musste und es zu entsprechenden Behinderungen kommt. Vom Eigentümer war zudem – wohl aufgrund von Konflikten mit dem Gesetz – nichts mehr zu hören. Bis heute.

Im Verwaltungs- und Kulturausschuss fragte schließlich Grünen-Stadtrat Joachim von Mirbach nach dem aktuellen Stand in der Angelegenheit ("der Missstand kann nicht mehr hingenommen werden"). Dabei wurde deutlich: Die Situation scheint verfahren.

Gebäude verkauft, aber nicht freigegeben

Bürgermeister Detlev Bührer konnte berichten, dass sich der ursprüngliche Eigentümer mit einem handgeschriebenen Brief bei der Stadtverwaltung gemeldet habe, um zu verkünden, dass das Gebäude mittlerweile verkauft sei. Wer denkt, dass das ein gutes Zeichen ist, scheint sich aber zu täuschen.

Bührer erklärt warum: "Das Grundstück ist vom Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft nicht freigegeben worden." Demnach könne auch der neue Eigentümer nicht handeln. Die Stadtverwaltung warte derzeit auf Bestätigung seitens der Justiz und der Ermittlungsbehörde, ob derzeit tatsächlich keine Freigabe vorliege und der Eigentümer somit nicht handlungsfähig ist.

Gerüst ohne Genehmigung

Ein Dorn im Auge ist den Beteiligten insbesondere das Gerüst. Dafür sei zwar mittlerweile die Genehmigung ausgelaufen, aber Bürgeramtsleiter Ralf Glück machte den Stadträten klar, dass das Gerüst "nicht einfach abgebaut werden kann". Somit heißt es weiterhin: abwarten.