Mit Flugblättern bittet die Familie um Hinweise auf den Verbleib von Dirk Brünker. Foto: Eich

Der Fall des Vermissten Dirk Brünker aus Villingen wird immer mysteriöser. Vom 61-Jährigen fehlt jede Spur – welche Möglichkeiten hat die Polizei noch?

VS-Villingen - Eine eigener Account bei Instagram und Flugblätter – begleitet von der Hoffnung auf Hinweise: Die Familie von Dirk Brünker lässt keine Möglichkeit aus, um zu erfahren, was mit dem 61-jährigen Familienvater passiert ist. Von dem Mann, der am 23. Dezember zuletzt gesehen wurde, fehlt weiter jede Spur.

 

Und auch die bisherigen Ermittlungen der Polizei brachten in den vergangenen Tagen keine entscheidenden neuen Erkenntnisse im Vermisstenfall. "Es gibt nichts Neues", erklärt Polizeisprecher Dieter Popp. Dennoch gibt es vonseiten der Beamten weiterhin Ansätze, um irgendwie Licht ins Dunkel zu bringen.

Einzelfall entscheidet über Suchmaßnahmen

Dabei ist der Aufwand, der bislang betrieben wurde, enorm: Drei Mal hob der Polizeihubschrauber ab, ein Mantrailer wurde losgeschickt, zwei Züge einer Hundertschaft durchkämmten das Gebiet entlang der Brigach, DLRG und THW mitsamt Taucher wurden ebenso in die Suche eingebunden.

"Es hängt immer vom Einzelfall ab, wie umfangreich wir die Maßnahmen fahren", so Popp. Abhängig von möglichen lebensbedrohlichen Lagen oder Notwendigkeit von Medikamenten und beispielsweise Außentemperaturen, die ein zeitnahes Handeln notwendig machen, würden "alle Maßnahmen, die möglich sind" in die Wege geleitet, um einen Vermissten zu finden. So auch in diesem Fall.

Auch Arbeitsplatz unter die Lupe genommen

Die meisten Möglichkeiten sind nun ausgeschöpft worden, "wir haben alle Hinwendungsorte abgeklärt", so Popp. Auch über den ehemaligen Arbeitsplatz des Vermissten habe man Ermittlungen angestellt. Weiter würden Kontaktpersonen des 61-Jährigen befragt, um mögliche weitere Orte, die Brünker aufgesucht haben könnte, zu erfahren.

Darüber hinaus werden weitere technischen Möglichkeiten laut des Polizeisprechers nicht ausgelassen. Im Mittelpunkt steht dabei weiterhin das Mobiltelefon von Brünker. Dieses konnte zwar nicht geortet werden, aber möglicherweise helfen Datenverkehrsströme den Kriminalbeamten weiter. Inwiefern? "Es gibt technische Möglichkeiten, die letzten Einbuchungen des Handys zu ermitteln", erklärt Popp. Dies hängt jedoch auch vom Provider ab – die Erfolgschancen stehen deshalb bislang in den Sternen.

Polizei geht weiter von Unglücksfall aus

Bei der Polizei geht man weiterhin von einem Unglücksfall aus – und das, obwohl es nach so vielen Tagen und Suchaktionen keine Hinweise gibt. "Wir haben bisher keine anderen Erkenntnisse, als dass es sich um ein Unglück handelt", begründet der Polizeisprecher diese Aussage. Auch wenn in alle Richtungen ermittelt und alles in Betracht gezogen werde.

In den überregionalen Medien findet der Vermisstenfall weiterhin Beachtung – die "Bild am Sonntag" hat sich dem mysteriösen Verschwinden gewidmet. Und: In der Sportwelt ist insbesondere Thema, dass Sohn Kai als Profi beim 1. FC Magdeburg nicht zum Trainingslager in die Türkei gereist ist. "Wir lassen ihm alle Zeit und geben ihm alle Unterstützung. Momentan wird er nicht am Training teilnehmen und demnach auch nicht mit ins Camp reisen", wird Trainer Christian Titz in der "Bild" zitiert. Für den 28-Jährigen geht derzeit vor, die Familie in Villingen zu unterstützen.