E-Photovoltaik und Denkmalschutz – ein Widerspruch? Ein Familienunternehmen aus Villingen beweist am Beispiel der historischen Jägerkaserne in Konstanz das Gegenteil.
Wie gelingt es, historische Gebäude in eine nachhaltige Energiezukunft zu führen, ohne ihren architektonischen Charakter zu gefährden? Die Werner Ettwein GmbH liefert mit der denkmalgerechten Montage von Indach-Photovoltaik-Modulen und darauf abgestimmten Blecharbeiten eine Antwort auf diese Frage.
Errichtet im frühen 20. Jahrhundert, prägt die Jägerkaserne seit vielen Jahrzehnten das Stadtbild Konstanz’. Die ehemals militärische Einrichtung dient heute als Studierendenunterkunft und Hotel und ist somit lebendiger Bestandteil des urbanen Gefüges der Stadt Konstanz.
Die Werner Ettwein GmbH ist ein Unternehmen aus VS, das seit 1913 für Handwerkskunst in den Bereichen Zimmerei, Dachdeckerei und Schreinerei steht. Aufgrund seiner Expertise in anspruchsvollen Sanierungen wird das Unternehmen häufig privaten und gewerblichen Bauherren sowie auch von Kommunen für denkmalgeschützte Projekte beauftragt. So auch bei der Jägerkaserne in Konstanz.
Einstiges No-Go macht Sinn
Schon seit über 20 Jahren führt Ettwein Notfallreparaturen aufgrund von Sturmschäden für dieses Objekt durch.
Als der Zustand des Dachs der Jägerkaserne keinen zeitlichen Aufschub einer umfangreichen Sanierung zuließ, beschloss man nach Jahren des Flickens – aus sicherheitsrelevanten und denkmalerhaltenden Gründen – eine Komplettsanierung. Bis dato galt bei denkmalgeschützten Objekten eine Photovoltaikanlage als No-Go, da sie die Ästhetik des historischen Gesamtbildes stört. Doch gerade bei der intensiven Nutzung der Jägerkaserne macht eine umweltfreundliche und autarke Stromenergie großen Sinn.
Ein Spagat
Wie also schafft man den Spagat, eine Photovoltaikanlage zu integrieren und trotzdem alle Auflagen des Denkmalschutzes zu erfüllen? Die zündende Idee stammt aus der Feder des beauftragten Architekten Peter Dehn. Die Lösung: Indach-Solarmodule, die sich in die Dachhaut der Jägerkaserne integrieren und farblich optimal an die Optik des Biberschwanzdachs angepasst sind. Für die Umsetzung fiel die Wahl auf Ettwein, da das Unternehmen bereits bestens mit den Begebenheiten vor Ort vertraut ist, über die notwendigen Erfahrungen und Fähigkeiten verfügt und für die innovative Lösung bereit ist, den „Extrameter“ zu gehen.
Ettwein übernimmt nicht nur die Montage der Indach-PV-Module, sondern wird darüber hinaus mit der gesamten Dachsanierung einschließlich Rückbau, Instandsetzung von beschädigten Holztragteilen sowie sämtlichen Blecharbeiten betraut.
Die gesamtheitliche Ausführung aller maßgebenden Gewerke erzielt schließlich das herausragende, optisch harmonische Ergebnis: Die Photovoltaik-Module übernehmen gleichzeitig die Funktion der Dacheindeckung und liegen flächenbündig in der Dachhaut. Im eingebauten Zustand fügen sie sich mit der edlen, rötlich eingefärbten Glasoptik harmonisch in das Gesamtbild der traditionellen Ziegel der Jägerkaserne ein.
Montage ist nicht ohne
Die Montage der Module stellt hohe Anforderungen an die Ausführung, da neben der sorgfältigen Demontage des alten Dachaufbaus und der restauratorischen Sicherung relevanter Bauteile, der Einbau der Photovoltaik-Module eine millimetergenaue Planung und spezielles, handwerkliches Know-how erfordert. Ettwein kann hier auf die Expertise eines eigenen Teams aus Zimmerern, Dachdeckern und Blechnern zurückgreifen. Auch die Planung und Ausführung der umschließenden Blecharbeiten erfolgen aus einer Hand und dies macht sich im herausragend harmonischen Gesamtbild bemerkbar. Und für Architekten ergibt sich aus solch einer Lösung eine neue gestalterische Freiheit.