Verbindet die Energie von westeuropäischem Rock mit der Vielfalt türkischer Musik: die Band "Safkan". Foto: Friso Gentsch

Eine gehörige Portion Rock hat die Band "Safkan" im Gepäck, die am Donnerstag, 1. September, ab 20 Uhr bei der 32. Auflage des Villinger Innenhof-Festivals auftritt. Und das in einer besonderen Variante: Die Musiker stammen aus Deutschland und der Türkei.

VS-Villingen - Der türkische Rocksänger Timur Safkan hat die Rockband mit deutschen und türkischen Mitgliedern in Osnabrück gegründet und prägt sie bis heute. Safkan bedeutet im Deutschen "Vollblut" und spiegelt vollends Timur Safkans Leidenschaft für Rockmusik wider.

Aufgewachsen in Istanbul und als Jugendlicher nach Deutschland gekommen, hatte der charismatische Frontmann schon früh die Vision einer Musik, die die Energie und Gradlinigkeit westeuropäischer Rockmusik mit der Emotionalität und kulturellen Vielfalt türkischer Musik vereint. Aus dieser Vision ist die Band hervorgegangen.

Zwei türkische Sänger und deutsche Instrumentalisten

Die Einzigartigkeit ihrer Musik liegt wohl nicht zuletzt in der Konstellation der Band begründet: Zwei türkische Sänger, die in ihrer Muttersprache singen und mit türkischer Musik aufgewachsen sind, treffen auf deutsche Instrumentalisten, die in den verschiedensten Bereichen westeuropäischer Rockmusik zuhause sind.

Safkans 2009 erschienenes Debütalbum ist das Paradebeispiel für diese Interaktion westlicher und orientalischer Kultur – eine multikulturelle Kernschmelze von Energie und Leidenschaft. Die Resonanz auf das Album ist durchweg positiv, sowohl vom deutschen als auch vom türkischen Publikum, bei den Türken liegt es nicht zuletzt an den ergreifenden Texten des Frontmanns. Ebenfalls 2009 überzeugte die Band beim Weltmusik-Contest "Creole" und zog als Preisträger von Niedersachsen und Bremen ins Bundesfinale.

Musiker engagieren sich auch gegen Rassismus und Ausgrenzung

Die Musiker engagieren sich auch gegen Rassismus und Ausgrenzung, machen gemeinsam mit anderen Bands bei Festivals oder Konzerten aufmerksam und haben bei verschiedenen Theaterprojekten mitgewirkt. Die Festival-Macher sind sich jedenfalls sicher, den Besuchern im Innenhof wieder einen außergewöhnlichen Abend zu bieten.

Vorverkauf

Die Konzerte im Innenhof des Jugendhauses und der Scheuer in der Kalkofenstraße 3 in Villingen beginnen um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Ab 19 Uhr hat der Biergarten mit dem türkischem Büfett und der Kaffeebar geöffnet. Bei schlechtem Wetter geht es in die Scheuer. Karten sind an der Abendkasse für 18 Euro, ermäßigt für zwölf Euro erhältlich, ausgenommen der Kinoabend, der zwölf Euro, ermäßigt acht Euro, kostet. Vorverkaufstellen sind in Villingen bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar im Service-Zentrum in der Rietstraße 1 und in Morys Hofbuchhandlung in der Rietstraße 28, in Schwenningen bei der Sparkasse im Service-Zentrum am Marktplatz und in Donaueschingen bei Morys Hofbuchhandlung in der Karlstraße 55. Ob die Veranstaltungen im Hof oder in der Scheuer sind, ist aktuell am Nachmittag im Internet unter www.innenhof-festival.de oder bei Facebook zu erfahren.

Das restliche Programm beim Innenhof-Festival:

Yenga

Von den großen und kleinen Dingen des Lebens erzählen die Musiker von "Yenga" am Montag, 29. August. Inspiriert vom Jazz, elektronischer Musik, Prog und Kraut webt die deutsch-niederländische Art Rock-Psychedelic-Band einen Klangteppich aus Gitarrenriffs und verspielten Melodien. Sie improvisiert und bringt sich und das Publikum in Ekstase.

Kabarett mit Jens Heinrich Claassen

Das Kabarett "Ohne Liebe rostet nichts" bringt Jens Heinrich Claassen am Dienstag, 30. August, auf die Bühne. Der Komiker ist mittlerweile Mitte vierzig Jahre alt, und die Zeit rennt ihm davon. Er ist immer noch Single, er wohnt wieder bei seiner Mutter und seine besten Freunde sind nach wie vor seine Kuscheltiere. Mit Humor und Musik nimmt er sein Publikum mit auf die Reise in den Kampf gegen seine aufkeimende Torschlusspanik.

Kino-Abend "Amazing Grace"

Der Film "Amazing Grace" über Aretha Franklin läuft am Mittwoch, 31. August, im Open-Air-Kino. 1972 beschließt die Queen of Soul zu ihren Wurzeln zurückzukehren: In der Missionary Baptist Church in Los Angeles gibt sie mit dem Southern California Community Chor und der Gospellegende Reverend James Cleveland zwei Konzerte und lässt Mitschnitte für das Album aufnehmen. Das Ergebnis "Amazing Grace" ist das meistverkaufte Gospelalbum. Festgehalten wurde das Konzert von einem Filmteam unter der Regie von Sydney Pollack.

Ifriqiyya Electrique

Ein besonderes Erlebnis verspricht das Projekt "Ifriqiyya Electrique" am Freitag, 2. September. Die Musiker mischen Trance-Traditionen aus Tunesien westlichem Punk, Metal und Techno und bezeichnen die Auftritte, nicht als Konzerte, sondern als Rituale.

Revelling Crooks

Partystimmung ist am Samstag, 3. September, angesagt, wenn zum Abschluss die Band "Revelling Crooks" die Bühne erobert. Sie spielt Balkan Sound, aber darüber hinaus eine breite Palette weiterer traditioneller Musik aus nahezu allen Ecken Europas und darüber hinaus: von Klezmer Punk über Gypsy Beats zu italienischen Partisanenliedern, von Irish Folk hin zu Polka, Ska, Rock ’n’ Roll und Mariachi Cumbia. Vogelwilder Offbeat trifft auf rauen Straßenchanson und Protestlied.