Verein 4YOU in Villingendorf schließt Jugendhaus für Renovierung. Madlen Müller über Neues und Nachfolger.
Kreis Rottweil - "Von außen sieht es nicht so schön aus", sagt Madlen Müller. Die rote Außenfassade wirkt in der Tat unscheinbar. Drinnen ist es dafür ein Paradies für Jugendliche – ein Fernseher, viele gemütliche Sofas und sogar eine kleine Bar stehen im Jugendhaus in Villingendorf. Trotzdem ist die Renovierung, die jetzt ansteht, bitter nötig, weiß Madlen. "Die Wände müssen frisch gestrichen werden, Wasserhähne und Lampen sind kaputt und der Keller beginnt zu schimmeln", zählt die 21-Jährige auf. Mit einer "Summer Closing Party" hat der Verein das Jugendhaus bis zum Ende der Renovierung, voraussichtlich im Januar 2015, geschlossen. Die Finanzierung erfolgt fast ausschließlich über die Einnahmen beim Dorffest, das alle zwei Jahre stattfindet.
Für die Sozialwissenschaftsstudentin ist das Jugendhaus vor allem ein Ort, an dem man sich ausleben kann. "Die Kinder oder Jugendlichen können sich in größeren Gruppen treffen, müssen nicht leise sein und nichts aufräumen." Madlen weiß, dass das in diesem Alter ein wichtiger Anziehungspunkt ist.
Seit 2011 ist sie Mitglied im Jugendverein und folgt damit einer Familientradition. "Ich kam darauf, weil meine Brüder damals im Vorstand des Vereins waren."
Der Verein wurde 2003 gegründet und besteht inzwischen aus über 60 Mitgliedern. Allein zum Vorstand würden schon zehn Leute gehören, erklärt Madlen. So verfüge der Verein über einen ersten und zweiten Vorsitzenden, einen Kassier sowie Schriftführer und Pressewart und mehrere Beisitzer. Die Treffen finden ein bis zwei Mal im Monat statt, bei anstehenden Veranstaltungen öfter. Zum Programm des Vereins gehören vor allem Feste für Kinder und Jugendliche. Einige Veranstaltungen sind zum Beispiel das Kinderferienprogramm, Adventstürchen öffnen, Kinderdisco und das Schülercafé.
Für die Zeit im renovierten Jugendhaus stehen schon viele Pläne an. "Wir haben jetzt eine Aktivitätengruppe, die neue Ideen sammelt und Ausflüge plant. Außerdem werden wir eine Facebook-Seite einrichten, um noch mehr Jugendliche zu erreichen", sagt Madlen. Außerdem werden sie vielleicht eine Altersgrenze einrichten. Die Jugendlichen würden abgeschreckt werden, wenn auch Ältere kommen dürften.
Die Location zieht nicht nur ortsansässige Jugendliche an, sondern auch Herrenzimmerner. Trotzdem betont Madlen: "Wir brauchen dringend neue junge Leute, auch für den Verein." Im Vorstand seien alle älter als 20 Jahre alt. Um auf dem Laufenden zu sein, müsse man auch den Verein jung halten. "Das Jugendhaus ist ein attraktiver Treffpunkt und soll es auch weiter sein."