Ein nicht ganz echter Polizist (Luis Bonillo, von links) und ein als Panzerknacker kostümiertes Mädels-Trio (Claudia Klett, Evi-Laureen Flaig und Karina Nester), das den Junggesellinnen-Abschied feiern will – da sind die Verwirrungen beim Käppele-Theater in Villingendorf vorprogrammiert. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder Bote

Käppeletheater: Werkstattbesitzer muss sich mit Schurken, Schwindlern und Schlawinern herumschlagen

Erneut zog das Käppeletheater am Samstagabend mit dem neuen Dreiakter "Schurken, Schwindler und Schlawiner" das Publikum in der Festhalle in seinen Bann.

Villingendorf. Aus der bewährten Feder und unter der Regie von Angelika Grimm sorgten die Schauspieler mit dem Stück für einen vergnüglichen Abend, der durch die Hirschgässle Musikanten umrahmt und durch die Narrenzunft bewirtet wurde.

Darum geht es: Die Tankstelle mit Werkstatt von Otto Brummig (Hermann Flaig) ist veraltet, er und seine Frau Monika (Bärbel Flaig) können sich auch nur mit Hilfe des von ihr betriebenen Kiosk mehr schlecht als recht über Wasser halten.

Ihre Angestellte Olga (Karin Nester mit russischem Akzent) hat eine mehr als laxe Arbeitsauffassung, und Monteur Bernd (Thomas Klett) ist mehr dusselig, als dass er eine echte Hilfe ist, hat er seine Ausbildung doch "auf dem zweiten Bildungsweg" hinter schwedischen Gardinen erhalten.

Dass ein Kaufhaus mit billigem Sprit und kostenlosem Kaffee und Schneckennudeln lockt, so dass selbst die eigenen Angestellten zum Fremd-Konsum neigen, macht die Sache nicht wirklich besser.

Abhilfe vom traurigen Einerlei verspricht der ungewohnt freigiebige Kunde Markus (Luis Bonillo), der es freilich – so merkt der Zuschauer bald – mehr auf die Tageseinnahmen der Firma abgesehen hat.

Um die Geschäfte anzukurbeln, könnte man doch den Betrieb für den Junggesellinnen-Abschied von Jessica (Claudia Klett) stundenweise vermieten und in einen "Exit-Room" verwandeln, so die Idee der Angestellten Tamara (Evi-Laureen Flaig), die in der benachbarten Bank arbeitet. Das sei wie ein "Escape-Room", in den sich eine Gruppe Leute für eine Stunde einsperren lasse, um dann mit Hilfe von Spielen und Hinweisen den Schlüssel für den Ausgang zu finden.

Google muss eine Frau sein

Eine bessere Idee hat übrigens auch Frau Google nicht. Warum eigentlich "Frau" Google? Ganz klar – Google weiß alles, kann also nur eine Frau sein. Diese ungewöhnliche Aussage kam jedenfalls bei etlichen Frauen im Publikum hervorragend an.

Und da dies auch der freigiebige Kunde nicht nur befürwortet, sondern auch noch seine Hilfe anbietet, ist mit ein paar Gläsern Sekt schnell die Entscheidung gefällt.

Wäre da nur nicht Otto Brummig, denn der hat inzwischen mit Monteur Bernd ein ganz anderes Ziel vor Augen, um die maroden Finanzen aufzupeppen.

Am Abend wird in der Wand gebohrt und gespitzt, während die Spiele im "Exit-Room" für Konfusionen sorgen.

Wer sehen möchte, warum ein falscher Polizist auftaucht, wie ein Junggesellinnen-Abschied funktioniert, der eigentlich gar keiner ist, und wie die Verwirrungen ein unerwartetes Ende finden – der hat am kommenden Samstag, 23. November, bei zwei weiteren Vorführungen des Käppele-Theaters um 14.30 Uhr und um 19.30 Uhr Gelegenheit, sich rund drei Stunden lang köstlich unterhalten zu lassen.