Die Klarinettistinnen Miriam Holzer (von links), Nadine Kramer und Sophia Haid treten zu dritt auf. Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Villingendorfer Kapelle begeistert mit geistlich stimmungsvollem Musizieren auf hohem Niveau

Ein ganz besonderes Klangerlebnis wartete auf die zahlreichen Zuhörer im Villingendorfer Gotteshaus: Die Musikkapelle unter Leitung von Musikdirektor Thomas Michelfeit begeisterte das Publikum mit anspruchsvollen Blasmusikwerken.

Villingendorf (kw). Die nicht nur zahlenmäßig sehr gut besetzte Kapelle präsentierte den Konzertbesuchern im Altarraum zum harmonischen Ausklang des Sonntags ein facettenreiches Programm mit konzertanten, festlichen und sinfonischen Musikstücken. Mit präzisen Einsätzen, vielen dynamischen Akzenten, reichlich Spielfreude und einer ganz großen Portion Einfühlungsvermögen zauberten Michelfeit und seine Musiker farbenprächtige Klangbilder in die St. Gallus Kirche.

"Lehnen Sie sich einfach zurück", empfahl die stellvertretende Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Sabine Gaiselmann. Und dieser Anregung kamen die Zuhörer gerne nach. Sie genossen im besonderen Ambiente der Pfarrkirche abseits der Alltagshektik das zur Meditation anregende, geistlich stimmungsvolle Musizieren auf hohem Niveau.

Zum Auftakt interpretierte das Gesamtorchester die sinfonische Komposition "Legends of Gold in Green" des renommierten Österreichers Thomas Doss, in der die Geschichte des kleinen oberösterreichischen Dorfes Neukirchen musikalisch beschrieben wird. "Musik muss für alle sein" – diesen Anspruch stellt der Tonschöpfer an seine Werke. Für die fantasiereiche Charakterisierung von Menschen, ihrer Musik, der Landschaft und auch der Kirche im oberösterreichischen Ort setzt Doss das gesamte Instrumentarium mit zahlreichen Solopassagen ein. Sämtliche Register waren gefordert.

Mit musikalischen Bildern ging es weiter, diesmal aber in einer ganz anderen Epoche: Das Villingendorfer Blasorchester erzählte aus dem Alten Testament die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Isaak. Das Tongedicht "Abraham" des spanischen Komponisten Ferrer Ferran bestach durch interessante Kontraste. Es weckte Emotionen und ließ die Details der Geschichte plastisch vor die Ohren treten. Auch hierbei glänzte die Kapelle mit einer hervorragenden und homogenen Ensembleleistung.

Beim Stück "Noah’s Ark" von Bert Appermont, einem Werk in vier Sätzen, gelang es Michelfeit und seinen Musikern erneut, den Geist bildgewaltiger Bibelfilme herauf zu beschwören.

Mit dem bekannten Hallelujah-Chorus aus Georg Friedrich Händels "Messiah", allerdings in einer modernen Bearbeitung von Takashi Hoshide, setzte die Kapelle zum Schluss noch einen ganz besonderen Kontrastpunkt.

Als Ergänzung zum Auftritt des Gesamtorchesters traten mehrere Solisten auf. Zu dritt musizierten die Klarinettistinnen Miriam Holzer, Sophia Haid und Nadine Kramer ("Divertimento Nr. 1"). Das Blechbläserduo Thomas Michelfeit (Flügelhorn) und Peter Zimmermann (Tuba) brachte das Solostück "Tears for Pachelbel" zu Gehör. An der Querflöte brillierte Anna-Maria Weber.

Das Publikum bedankte sich beim Orchester und den Solisten für die beeindruckenden Vorträge mit lang anhaltendem Applaus.