So soll die Mehrzweckhalle einmal aussehen. Foto: ktl Foto: Schwarzwälder Bote

Sparfüchse: Villingendorfer Gemeinderat findet Einsparpotenzial bei Ausstattung der Mehrzweckhalle / Hauptstraße 11 im Blick

Einige Tausend Euro sparten die Villingendorfer Gemeinderäte bei den Kosten der Mehrzweckhalle ein. So sehen sie für eine Basketball-Turnierfläche keine Verwendung.

Villingendorf. Der Entwurfsplanung für die neue Mehrzweckhalle stimmte das Villingendorfer Gremium vor dem Jahreswechsel zwar zu. Allerdings mit der Vorgabe, Einsparmöglichkeiten im Einzelnen noch einmal zu betrachten. Dem Wunsch kam die Verwaltung nach und legte umstrittene Punkte auf dem Tisch. Insbesondere im Bereich Bühnentechnik erarbeitete die Verwaltung eine günstigere Variante, die von der ausführenden Firma Schnell vorgestellt wurde. Danach könne nach Ansicht von Oliver Reizner auf eine Sportbeleuchtung verzichtet werden. Eine Bühnenbeleuchtung bedürfe anderer Maßstäbe. Zwar sei in der neuen Mehrzweckhalle geplant, die große Bühnenfläche sportlich zu nutzen, aber nur für gymnastischen Übungen, die nicht dieselben Anforderungen an eine Beleuchtung stellen würden wie etwa Ballsport.

Unabdingbar sei indes der Umfang der in der Dezembersitzung bereits vorgestellten Bühnenbeleuchtung, betonte Reizner. Dem widersprachen die Räte nicht und stimmten, abzüglich der Sportbeleuchtung, der Bühnenbeleuchtung zu. Die Entscheidung erbrachte Einsparungen zwischen 8000 und 9000 Euro.

Weiter betrachteten die Räte den Umfang von losen und festen Sportgeräten. Eine Fachschaftssitzung der Schule habe sich für die Anschaffung von sechs Basketballkörben ausgesprochen, berichtete Bürgermeister Marcus Türk. Türk trug die Entscheidung mit. Grundlage dafür sei die Bespielung von zwei Basketball-Übungsfeldern und einem Hauptfeld zu Turnierzwecken über die Länge der Halle.

Die Größenordnung der Halle eröffne die Möglichkeit, Turnierbasketball zu spielen. Der Gemeinderat hingegen schüttelte einstimmig den Kopf. Villingendorf habe keinen Verein und keine Mannschaft, ein entsprechendes Turnier auszutragen. Die knapp 14 000 Euro für zwei Körbe wurden daher gestrichen. Damit weise die neue Halle mit vier Körben immer noch doppelt so viele Körbe auf wie in der alten, betonten die Räte.

Die Anschaffung weiterer Geräte überließ der Rat der Sportgeräteprüfung. Sie werde den Bestand überprüfen, sagte Energieberater José Garcia, die vorhandene Gerätschaft übernehmen oder bei Bedarf auswechseln. Die Liste über Neuanschaffungen gehe zur Überprüfung an den Rat.

Kontrovers diskutierte der Gemeinderat indes über die Einbindung des Gebäudes Hauptstraße 11 an das Nahwärmenetz. Die Gasheizung wurde vor etwa zehn Jahren in das Gebäude eingebaut. Mithin sei der Anschluss noch nicht notwendig, sagte José Garcia. Dennoch sei es ratsam und wirtschaftlich, zumindest die Leitung zu legen, um in ein paar Jahre nicht erneut in die Tiefe gehen zu müssen.

Dem widersprachen Karl-Heinz Wachter und Sandra Mei, die die dafür notwendigen Kosten in Höhe von 10 000 Euro umsonst vergraben sahen. Mei entzog der Abstimmung dann auch ihre Stimme. Die Mehrheit schloss sich der Argumentation von Garcia an.

Sechs Gegenstimmen erhielt die letzte Betrachtung. Auf der Nordseite der Halle falle kaum Sonnenlicht in die Halle, ergab eine Studie des Planungsbüros ktl (Rottweil). Selbst im Juni wandere der Sonnenstrahl ab 18 Uhr nur kurz über den seitlichen Hallenboden und bewege sich dann über die Wandfläche nach oben, erläuterte Kai-Uwe Sroczinski (ktl) die Studie.

Dennoch sollte die Halle bei Theatervorstellung von allen Seiten abgedunkelt werden können, bat Andy Müller. Fünf Räte trugen die Argumentation mit, aber die Mehrheit lehnte ab und sparte der Halle damit weitere 13 500 Euro. Die Gewerke werden in zwei Paketen im April und Ende 2020 ausgeschrieben.