Für die Herrenzimmerner Straße 24 ist ein Sechsfamilienwohnhaus geplant. Zwölf Stellplätze kommen ebenfalls hinzu. Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Stellplatzstandorte, Wasserrohrbrüche und Attikahöhen beschäftigen Gemeinderat

Oberhalb und unterhalb der Erdoberfläche gibt es in Villingendorf immer etwas zu tun. Freiwillig oberhalb, diverse Bauvorhaben stehen an, gezwungenermaßen in absehbarer Zeit unterhalb, da Wasserrohrbrüche zum Handeln zwingen.

Villingendorf. Ein Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohneinheiten plant eine Bauherrschaft in der Herrenzimmerner Straße 24. Die Schließung dieser Baulücke an der Ortsdurchfahrt genehmigt der Gemeinderat. Einen gewissen Gesprächsbedarf sieht er jedoch bei den Stellplätzen und der Zufahrt zu ihnen.

Zwölf sind nach Vorschrift notwendig. Sieben sollen im Untergeschoss platziert werden; zwei weitere im rückwärtigen Bereich sind ebenfalls unterirdisch vorgesehen. Die restlichen drei sind entlang der Zufahrt eingezeichnet. Weil der erste jedoch direkt an der Straße sein soll, hat die Baurechtsbehörde am Landratsamt eine Verschiebung ins Grundstücksinnere gefordert. Für die unterirdischen Parkflächen gibt es eine Befreiung vom Bebauungsplan. Ein Grund: Beim Nachbargebäude existiert ebenfalls eine.

Einen Blick in die Feinheiten eines Bebauungsplans ermöglicht der Neubau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung im Fronholzweg 1/1. Da dieses Vorhaben in einem Gewerbegebiet angesiedelt ist, muss nun der Gemeinderat handeln.

Weil jedoch der Betrieb, für den einst dieses Gewerbegebiet ausgewiesen wurde, schon lange nicht mehr existiert und faktisch bereits angrenzenden Grundstücke für Wohnbebauung genutzt werden, ist die Zustimmung eine Sekundenentscheidung der Ratsmitglieder.

Ungezwungen erfolgt die Kenntnisnahme eines geplanten Neubaus eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage im neuen Wohngebiet Stephanswäldle.

Mit einem einstimmigen Ja wird der Umbau eines Wohnhauses in der Hohenbergstraße weiterhin ermöglicht. Weil die Baurechtsbehörde festgestellt hat, dass die Attikahöhen nicht mit den im Bauantrag eingereichten Höhen übereinstimmen – die größte Differenz habe 14 Zentimeter betragen –, wird planerisch nachjustiert und das Änderungsbaugesuch genehmigt. Im Mai 2017 erhielt das Vorhaben die Baugenehmigung.

Gänzlich unspektakulär ist der Neubau einer Doppelgarage im Alten Talhauser Weg. Obwohl er außerhalb der Baugrenzen liege, sei er ausnahmsweise zulässig, erfahren die Räte. Wichtig ist, dass die Zufahrt parallel zur Straße verlaufen soll.

Vorbildhaft 2011

Unterirdischen Handlungsbedarf sehen Gemeinderäte und Verwaltung nach dem Blick auf die Wasser- und Abwasserstatistik 2017. Der Wasserverlust beträgt 17,03 Prozent (laut Vorlage 26 820 von den 157 533 Kubikmetern Frischwasser, die vom Zweckverband Eschachwasserversorgung bezogen wurden). Im Jahr 2016 waren es sogar 17,65 Prozent. In der Vergangenheit hatte die Gemeinde bessere Werte. Zum Beispiel 2015 10,35 Prozent oder 2011 lediglich 4,98 Prozent.

Für 2017 seien acht Rohrbrüche registriert, teilt Kämmerer Michael Hardtmann mit, alle in älteren Leitungen. "Wir reagieren, wo wir können."

Leitungen aus der Nachkriegszeit scheinen – nur ein Beispiel – noch in der Schillerstraße zu liegen, wie Reiner Bantle anmerkt. Für die Verwaltung nicht unbekannt. Doch dieses Projekt sei in der Vergangenheit immer wieder geschoben worden, da andere Vorhaben vorrangiger gewesen seien, erklärt Hardtmann. Bekannt ist selbstverständlich auch, dass diese unterirdischen Sanierungen gewaltig ins Geld gehen können.

Noch ein Wort zur Wasserstatistik. Die verkaufte Frischwassermenge belief sich 2017 auf 130 713 Kubikmeter, vergleichbar mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre (129 384 Kubikmeter).